Das Belvedere: Geschichte, Gründung und künstlerische Epochen
Das Belvedere in Wien zählt zu den bedeutendsten Kunstmuseen Europas. Es wurde im frühen 18. Jahrhundert als Sommerresidenz für den Prinzen Eugen von Savoyen errichtet und ist heute Heimat einer der wichtigsten Sammlungen österreichischer Kunst.
Die Gründung des Belvedere geht auf das Jahr 1714 zurück, als Prinz Eugen den renommierten Barockarchitekten Johann Lucas von Hildebrandt mit dem Bau beauftragte. Das Schloss besteht aus zwei Hauptgebäuden, dem Oberen Belvedere und dem Unteren Belvedere, die durch eine prachtvolle Gartenanlage verbunden sind. Ursprünglich als repräsentativer Sommersitz des Feldherrn konzipiert, wurde das Belvedere nach seinem Tod im Jahr 1736 in habsburgischen Besitz überführt.
Im Jahr 1776 machte Kaiserin Maria Theresia das Schloss der Öffentlichkeit zugänglich und begründete damit die Tradition des Belvedere als Museum. In den folgenden Jahrhunderten erweiterte sich die Sammlung kontinuierlich, mit einem besonderen Fokus auf österreichische Kunst vom Mittelalter bis zur Moderne.
Ein besonderer Schwerpunkt der Sammlung liegt auf dem Barock, vertreten durch Meister wie Franz Anton Maulbertsch oder Paul Troger. Mit dem 19. Jahrhundert kamen Werke des Biedermeier und der Romantik hinzu, darunter Ferdinand Georg Waldmüller und Rudolf von Alt.
Der wohl berühmteste Bereich des Belvedere ist die Sammlung der Wiener Moderne, insbesondere die Werke von Gustav Klimt, allen voran das ikonische Gemälde „Der Kuss“. Weitere zentrale Künstler dieser Epoche sind Egon Schiele und Oskar Kokoschka, deren Werke den Expressionismus in Österreich prägten.
Neben diesen Schwerpunkten beherbergt das Belvedere auch Werke der klassischen Moderne, darunter Vertreter des Impressionismus wie Claude Monet, sowie zeitgenössische Kunst, die die Sammlung bis in die Gegenwart weiterführt.
Heute ist das Belvedere ein zentraler Ort für Kunstliebhaber aus aller Welt. Seine Sammlung spiegelt die Entwicklung der österreichischen Kunst über mehrere Jahrhunderte wider und macht es zu einem der bedeutendsten Museen Europas.