Ein Jahr nach der fulminanten Eröffnung des Winterpalais als Museumsstandort des Belvedere wird auch heuer der Geburtstag des Bauherrn feierlich begangen. Italienischer Abstammung, von Geburt ein Franzose, wurde Prinz Eugen von Savoyen (1663 1736) nach seinem kometenhaften Aufstieg und seiner glanzvollen Karriere als Feldherr einer der einflussreichsten Österreicher, der das Geschick des Landes und auch dessen Kunst- und Kulturgeschichte nachhaltig prägte.

Ganz im Sinne der Aufgeschlossenheit des Prinzen Eugen können Besucher zwei Tage lang das Zeitalter des Barock auf kreative Art und Weise näher kennenlernen , freut sich Direktorin Agnes Husslein-Arco. Das vielfältige Programm reicht von Führungen, die die Kunst des Barock vermitteln, über spannende Quizrunden zu Prinz Eugen sowie Mal- und Fotowerkstätten bis hin zu barocken Tänzen zum Mitmachen und bietet spannende Unterhaltung für die ganze Familie.

Einen besonderen Schwerpunkt bildet dieses Jahr die aktuelle Ausstellung Martin van Meytens der Jüngere, mit der das Belvedere einen der bedeutendsten europäischen Maler des Barock präsentiert. Als einer der bevorzugten Porträtisten des österreichischen Kaiserhauses unter Maria Theresia dokumentierte Meytens (1695 1770) in eindrücklicher Weise einflussreiche Persönlichkeiten des geistigen, künstlerischen und politischen Lebens jener Zeit mit anderen Worten das Who is who der damaligen Gesellschaft. Vom 19. Oktober 2014 bis 15. Februar 2015 zeigt das Belvedere im barocken Ambiente des Winterpalais die erste monografische Ausstellung zum Wirken dieser Künstlerpersönlichkeit. Holländischer Abstammung, in Schweden geboren, entwickelte Meytens während diverser Studienaufenthalte in Frankreich, England und Italien seinen spezifischen, von verschiedenen europäischen Vorbildern beeinflussten Stil, den er später auch zahlreichen Schülern erfolgreich vermittelte. Zunächst zum Miniaturmaler ausgebildet, perfektionierte Meytens über die Jahre die Monumentalmalerei, wobei er dem Porträtfach mit wenigen Ausnahmen in anderen figürlichen Genres stets treu blieb. Seine beeindruckende Porträtkunst sowie das Schaffen seiner wichtigsten Schüler wie etwa Joseph Hickel stehen im Mittelpunkt der Ausstellung.

Ausstellungen im WinterpalaisNach der ersten Ausstellung, die dem Bauherrn anlässlich seines 350. Geburtstags gewidmet war, wurde mit der erstmaligen Präsentation der zeitgenössischen Sammlung des Ehepaars Anne und Wolfgang Titze der Dialog zwischen kulturellem Erbe und Gegenwartskunst gesucht eine Auseinandersetzung, der sich bedeutende Kunstinstitutionen weltweit wie auch das Schloss Belvedere bereits höchst erfolgreich gewidmet haben. So werden die Prunkräume in der Wiener Himmelpfortgasse zum Ort der künstlerischen Begegnung zwischen barocker Ausstattung, den Sammlungen des Belvedere sowie zeitgenössischer Kunst. Neben der Architektur des Stadtpalais sind die einstigen Sammlungen des Prinzen sowie jene des Belvedere zentrale Ausgangspunkte.