Im Zentrum der Ausstellung steht der Geschichtenerzähler Josef Danhauser (1805–1845). Danhauser war wie kein anderer Künstler seiner Zeit imstande, den Inhalt von literarischen Texten, sei er historischer, religiöser oder rein erzählerischer Natur, in eine bildhafte „Sprache“ umzusetzen. Jedem Betrachter ist es dadurch möglich, aus der Darstellung eine ganze Geschichte herauszulesen – vorausgesetzt, er lässt sich auf das Schauen ein. Gesten, Mienen, Bewegungsabläufe sind die „Vehikel“ dieser Bilderzählungen, dahinter steckt viel Humor, der Mut zur Satire – vor allem aber das Beobachten von Menschen und die Fähigkeit, die kleinen menschlichen Fehler pointiert, vielleicht auch überspitzt zu veranschaulichen.Großen Einfluss auf Josef Danhausers Schaffen hatten der erzählerische Reichtum sowie die vielgestaltigen Anspielungen und der Witz von William Hogarths Bilderfolgen The Rake’s Progress und Marriage à la mode. Zeit seines Lebens hat Danhauser diese Vorbilder subtil und eigenständig für seine Darstellungen genutzt. Daraus entstanden seine bedeutendsten Werke wie etwa Der reiche Prasser, Die Klostersuppe oder Die Testamentseröffnung.
MEISTERWERKE IM FOKUS
JOSEF DANHAUSER. BILDERZÄHLUNGEN
Orangerie, Unteres Belvedere
22. Juni bis 25. September 2011
A-1030 Wien, Rennweg 6
Täglich 10 - 18 Uhr, Mittwoch 10 - 21 Uhr