Im 19. Jahrhundert erlebte der Kunstmarkt einen bedeutenden Wandel. Während zuvor vor allem Adlige und die Kirche als Mäzene fungierten, öffnete sich der Markt zunehmend für das aufstrebende Bürgertum. Galerien und Kunsthändler spielten eine immer größere Rolle im Vertrieb von Kunstwerken. Die Entwicklung der Drucktechniken ermöglichte eine breitere Distribution von Kunstwerken, was zu einer demokratischeren Zugänglichkeit führte.
Im 20. Jahrhundert wurde der Kunstmarkt weiter kommerzialisiert. Die Etablierung von Kunstmessen wie der documenta und der Biennale von Venedig boten Künstlern eine Plattform, um ihre Werke einem breiteren Publikum zu präsentieren. Auktionshäuser wie Christie's und Sotheby's stiegen zu globalen Giganten auf, die Kunstwerke zu Rekordpreisen versteigerten.
Kunstgalerien wurden zu wichtigen Akteuren auf dem Kunstmarkt. Sie fungierten nicht nur als Verkaufsorte, sondern auch als Kuratoren und Förderer von Künstlern. Durch die Zusammenarbeit mit Galerien erhielten Künstler die Möglichkeit, ihre Werke zu präsentieren und zu verkaufen.
Heute hat der Kunstmarkt eine neue Dimension durch den Online-Verkauf von Kunst erreicht. Plattformen wie Artsy und Saatchi Art ermöglichen es Künstlern, ihre Werke direkt an Sammler auf der ganzen Welt zu verkaufen. Dies hat den Kunstmarkt globalisiert und den Zugang zu Kunstwerken erleichtert.
Der Kunstmarkt ist jedoch auch von Spekulationen und der Wertanlage geprägt. Einige Kunstwerke erzielen auf Auktionen Rekordpreise, was zu einer Blase auf dem Kunstmarkt führen kann. Sammler investieren in Kunstwerke als alternative Anlageklasse, was zu einem erhöhten Wettbewerb und steigenden Preisen führt.
Insgesamt zeigt der Vergleich zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert und der Gegenwart, wie sich der Kunstmarkt im Laufe der Zeit entwickelt hat und wie verschiedene Faktoren wie Technologie, Globalisierung und Finanzierung den Kunsthandel beeinflusst haben.