hinaus. Ausschlaggebend sind das Verstehen der Kunstwerke und der Künstler sowie die Faszination an der totalen Individualität der Künstlerpersönlichkeit. Das Belvedere zeigt im Sommer 2015 in der Orangerie des Unteren Belvedere einen repräsentativen Querschnitt aus der Sammlung Ploner, die zu einem großen Teil als Schenkung in das Haus übergegangen ist.Der Sammler Dr. Heinz Ploner (geb. 1952 in Oberösterreich) konnte innerhalb kurzer Zeit eine herausragende Werkschau zeitgenössischer österreichischer Kunst zusammenstellen. Die intensive Auseinandersetzung und die bewusste Sammlungstätigkeit begannen 1997, nachdem Ploner beruflichen Erfolg als Wirtschaftsfachmann erfahren hatte. Der Zugang zu Werken der bildenden Kunst war anfänglich ein rein intuitiver und emotionaler; die ersten Ankäufe ergaben sich bei Atelierbesuchen und vielen freundschaftlichen Kontakten zu Künstlern. Die Initialzündung für die Sammlungstätigkeit ereignete sich während eines Besuchs bei Josef Mikl, als Ploner ein Bild für seine Wohnung suchte. Die Faszination für die abstrakte Malerei ließ ihn nicht mehr los.
Im weiteren Verlauf erfolgte eine Ausrichtung auf die sogenannte Neue Malerei in Österreich. Die großen Werkgruppen von Herbert Brandl, Gunter Damisch, Hubert Scheibl und Otto Zitko bilden gemeinsam mit Erwin Bohatschs lyrischen Abstraktionsbildern die Schwerpunkte der Sammlung, wobei wichtige Repräsentanten der österreichischen ungegenständlichen Malerei und internationale Impulsgeber diesen Themenkreis unterschiedlich veranschaulichen. Um auch den multimedialen und konzeptuellen Aspekten der zeitgenössischen Kunst Rechnung zu tragen, wurde das Sammlungskonzept weiterentwickelt hier sollen nur einige Namen genannt werden: etwa Brigitte Kowanz, Adrian Schiess, Erwin Wurm, Lois Renner und Markus Huemer.
Als Heinz Ploner im Jahr 2011 unerwartet verstarb, stellte sich die Frage, wie es mit der Sammlung Ploner weitergehen sollte. Die Entscheidung seiner Witwe, große Teile der Sammlung dem Belvedere zu schenken, folgte dem Wunsch Ploners, diese auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und lebendig zu erhalten; zugleich wird damit ein Stück österreichischer Sammlergeschichte transportiert. Mit über 100 Kunstwerken, vornehmlich aus der Gattung der Malerei, aber auch Fotografie und Installation, komplettiert und erweitert diese Sammlungsschenkung den Bestand des Belvedere.