Mit einer Malperformance reagiert Sophia Süßmilch im Belvedere 21 auf das aktionistische Werk von Günter Brus. Sie färbt den Ausstellungsraum braun und interagiert dabei mit einer eigenen Leinwandarbeit. Die daraus entstehende Installation ist bis 12. August zu sehen. Sophia Süßmilch arbeitet genreübergreifend, in und mit allen Medien. In ihren Arbeiten setzt sie sich mit Körperkonstruktionen und -politiken, mit dem Kunstmarkt und mit dem Universellen in der Kunst auseinander. Ihre Werke pendeln zwischen ironischer Distanz und aggressiver Nähe, dabei ist Humor ihr wichtigstes Stilmittel, um die Absurdität des menschlichen Daseins zu erforschen. Bereits während ihres Studiums reagiert die junge Künstlerin mit humorvollen Performances auf die bierernste männliche Kunstwelt. Seit einigen Jahren schafft Süßmilch auch Gemälde und Zeichnungen, bevölkert von grotesken Wesen und Geschlechtsorganen.Ein Raum innerhalb der großen Günter-Brus-Retrospektive bietet Platz für wechselnde Präsentationen. Nach Ausstellungen von Arbeiten, die Günter Brus gemeinsam mit Arnulf Rainer, Jörg Schlick und Dominik Steiger geschaffen hat, interveniert Sophia Süßmilch am 11. Juli in der Schau im Belvedere 21. Chefkurator Harald Krejci hat Süßmilch dazu eingeladen, weil die junge Künstlerin einiges mit Günter
Brus verbindet. „Besonders in der Zusammenarbeit mit seiner Frau Anna hat Günter Brus Geschlechterrollen immer wieder aufgegriffen und damit stereotype Zuschreibungen und Rollenbilder hinterfragt,“ so Harald Krejci. „Mit Sophia Süßmilch stellen wir seinem Werk eine starke weibliche Position gegenüber, die sich ebenfalls kritisch-ironisch über die Performance mit Malerei auseinandersetzt. Bei Süßmilch geht es nicht nur, aber auch um Weiblichkeit, Sexualität, Genderfragen und die damit verbundene künstlerische Auseinandersetzung.“
Kann ich mal die Braun?, so der Titel von Sophia Süßmilchs Arbeit, ist als Malperformance geplant. Am 11. Juli von 16 bis 21 Uhr wird der Kollaborationsraum im Obergeschoss des Belvedere 21 braun ausgemalt, unter Einbeziehung einer eigenen Arbeit der Künstlerin. Die temporäre Installation, die dabei entsteht, ist bis zum Ende der Ausstellung Günter Brus. Unruhe nach dem Sturm zu sehen.