Klemens Brosch, Sternwarte, 1926 © Grafische Sammlung, Landesgalerie Linz des Oö.Landesmuseums Klemens Brosch, Sternwarte, 1926 © Grafische Sammlung, Landesgalerie Linz des Oö.Landesmuseums - Mit freundlicher Genehmigung von: belvedere

Was: Ausstellung

Wann: 09.03.2018 - 03.06.2018

"Noch immer geschehen Zeichen und Wunder..." schreibt Brosch 1925 in seinem Tagebuch. Dieser Satz zeichnet den Linzer Künstler aus. Intensive Natur- und Landschaftserfahrungen stehen in seinem Leben tragischen Momenten gegenüber. Nach nur 16 Schaffensjahren hinterließ er knapp 1.000 Zeichnungen, Aquarelle, Druckgrafiken und Gemälde. Er zählt damit neben Gustav Klimt, Egon…
"Noch immer geschehen Zeichen und Wunder..." schreibt Brosch 1925 in seinem Tagebuch. Dieser Satz zeichnet den Linzer Künstler aus. Intensive Natur- und Landschaftserfahrungen stehen in seinem Leben tragischen Momenten gegenüber. Nach nur 16 Schaffensjahren hinterließ er knapp 1.000 Zeichnungen, Aquarelle, Druckgrafiken und Gemälde. Er zählt damit neben Gustav Klimt, Egon Schiele, Alfred Kubin und Oskar Kokoschka zu den bedeutendsten Zeichnern Österreichs. Das Belvedere zeigt eine erste große Retrospektive des Künstlers in Wien.

Broschs Bilder sind fantastische Visionen, seine akribischen Zeichnungen zum Thema Natur und Landschaft nehmen Aspekte der neuen Sachlichkeit und des Surrealismus vorweg. Wie viele seiner Künstlerkollegen sah er sich nach dem Ersten Weltkrieg mit neuen Bedingungen konfrontiert. Das Kriegsgeschehen hinterließ grausame Eindrücke, gleichzeitig fehlten in der Kunstwelt große Aufträge. Brosch ist gezeichnet von diesem Umbruch. Sehr früh nimmt der manische Zeichner symbolistische Einflüsse in seine Landschaftsbilder auf, behandelt aber auch düstere Themen wie die Massenvernichtungen im Ersten Weltkrieg und Visionen in sein Werk und setzt sich mit Vergänglichkeit und Tod auseinander. 1913 ist er Mitbegründer der Linzer Künstlervereinigung MAERZ, ein Schritt, der als Beginn seiner Karriere gilt. Die Kriegsjahre prägen ihn nachhaltig, was sich in seinem Werk, aber auch in seiner psychischen Verfassung manifestiert. Über Jahre hinweg verfällt er der Drogensucht, in den Bildern jener Zeit spiegeln sich seine erschreckenden Halluzinationen. Abhängigkeit und brutaler Entzug werden zu prägenden Erfahrungen. Im Dezember 1926 nimmt er sich auf tragische Weise das Leben. Brosch hinterlässt ein umfangreiches Werk, das von einer krisengebeutelten Epoche zeugt. Stationen seines Lebens werden in der Werkschau 2018 im Unteren Belvedere aufgezeigt. Die Ausstellungskooperation mit den Museen der Stadt Linz und dem Oberösterreichischem Landesmuseum versteht sich als Neu- und Wiederentdeckung und ist die facettenreichste Ausstellung, die dem Künstler in Wien bisher gewidmet wurde.

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt von Belvedere, Wien, in Kooperation mit den Museen der Stadt Linz und dem Oberösterreichischen Landesmuseum.

Kuratorin: Elisabeth Nowak-Thaller, LENTOS Kunstmuseum Linz

Klemens Brosch, Blick durch die Glastüre, 1915 © NORDICO Stadtmuseum Linz Klemens Brosch, Blick durch die Glastüre, 1915 © NORDICO Stadtmuseum Linz - Mit freundlicher Genehmigung von: belvedere / Österreichische Galerie Belvedere
Tags: Druckgrafiken, Klemens Brosch, Malerei

Öffnungszeiten Unteres Belvedere & OrangerieTäglich 10 bis 18 UhrMittwoch 10 bis 21 Uhr
 
Öffnungszeiten PrunkstallTäglich 10 bis 12 Uhr
 
KontaktTel. +43 1 795 57-0E-Mail info@belvedere.at

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