„Die Pflege des kulturellen Erbes ist ein Dienst an der Geschichte, an der Gegenwart und an der Zukunft.“ Mit diesem Anspruch wurde die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) am 1. Januar 1995 gegründet. Sie entstand im Zuge der deutschen Wiedervereinigung durch einen Staatsvertrag zwischen Berlin und Brandenburg, unterstützt durch den Bund. Die Stiftung vereint heute das bedeutende architektonische und gartenkünstlerische Erbe Preußens, das sich über zwei Bundesländer erstreckt, unter einem gemeinsamen organisatorischen und wissenschaftlichen Dach.
Historisch reicht das Fundament der Stiftung bis in die Zeit Friedrichs des Großen zurück. Schloss Sanssouci, das Neue Palais, Schloss Charlottenburg und viele weitere Anlagen zeugen vom Selbstverständnis der Hohenzollern-Dynastie und der preußischen Monarchie als Bauherren und Mäzene. Die Parkanlagen, entworfen von Gartenarchitekten wie Peter Joseph Lenné, gelten als Meisterwerke der Landschaftsgestaltung und repräsentieren den Geist der Aufklärung und des Humanismus.
Die Epoche, die diese Kulturlandschaft prägte, reicht vom Barock über den Klassizismus bis hin zum Historismus des 19. Jahrhunderts. Architekten wie Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, Carl Gotthard Langhans, Karl Friedrich Schinkel und Ludwig Persius hinterließen hier ihre Handschrift. Ihre Bauten verbinden italienische Renaissance, französischen Barock und preußischen Rationalismus zu einer einzigartigen Architektur der Macht, Schönheit und Funktionalität.
Die Stiftung versteht sich heute als Bewahrerin und Vermittlerin dieses kulturellen Erbes. Ihr gehören mehr als 30 Schlösser und Parkanlagen, darunter UNESCO-Welterbestätten wie der Park Sanssouci, der Neue Garten und der Pfaueninselpark. Pro Jahr zieht die SPSG mehr als zwei Millionen Besucherinnen und Besucher aus aller Welt an. Neben der Denkmalpflege engagiert sich die Stiftung auch in Forschung, Bildung und kultureller Vermittlung.
Aktuell wird die Stiftung von Generaldirektorin Dr. Christina Grummt-Schade geleitet, die im Jahr 2024 die Nachfolge von Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh angetreten hat. Grummt-Schade setzt einen Fokus auf nachhaltige Denkmalpflege, internationale Vernetzung und digitale Vermittlungsstrategien. Unter ihrer Führung will die SPSG verstärkt junge Zielgruppen ansprechen und das kulturelle Erbe für kommende Generationen sichern.
„Unsere Schlösser und Gärten sind mehr als historische Kulissen – sie sind lebendige Zeugnisse europäischer Geschichte und kultureller Vielfalt.“ Mit diesen Worten beschreibt die Generaldirektorin die Mission der Stiftung. In einer Zeit zunehmender Globalisierung und gesellschaftlicher Umbrüche soll das preußische Kulturerbe als Spiegel der Vergangenheit und als Raum für Dialog und Inspiration dienen.