Neue Publikation zu Grotten in preußischen Schlössern und Gärten erschienenDer Grottensaal im Potsdamer Neuen Palais, die Neptungrotte im Park Sanssouci, aber auch die Egeria-Grotte im Rheinsberger Lustgarten – in den Häusern und Parks der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) finden sich zahlreiche Beispiele künstlicher Grotten aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Der kunsthistorischen Bedeutung dieser eher seltenen und ungewöhnlichen Gestaltungstechnik sowie den Herausforderungen ihrer Konservierung und Restaurierung widmet sich nun eine von der SPSG herausgegebene Publikation.
Vorausgegangen war eine interne Fachtagung der SPSG, durch die die erstaunliche Formen- und Materialvielfalt der Dekorationsform „Grotte“ deutlich wurde. Neben den genannten Beispielen finden sich grottierte Wandoberflächen, deren Verzierungen aus Glas, Muscheln, Mineralien und vielen anderen kostbaren Materialien bestehen, im Turmkabinett und im Muschelsaal des Schlosses Rheinsberg, in den Scherbenkabinetten im Neuen Palais, im Muschelsaal des Marmorpalais, an den Terrassenmauern vor der Bildergalerie von Sanssouci sowie in den Grotten des Nordischen Gartens im Park Sanssouci, des Neuen Gartens in Potsdam sowie des Paretzer Schlossparks. Aus wilhelminischer Zeit sind weiter die Muschelgrotten unterhalb der Jubiläumsterrasse vor dem Orangerieschloss sowie die aufwendigen Ergänzungen des friderizianischen Grottensaals im Neuen Palais zu nennen.
In der vorliegenden Publikation, die unter Federführung von Dr. Ute Joksch, Restauratorin für Architekturfassung und Wandbild, der Abteilung Restaurierung der SPSG, entstand, werden nicht nur die neuesten Erkenntnisse der kunsthistorischen, naturwissenschaftlichen und restauratorischen Forschung zum Bestand und zur Werktechnologie, sondern auch die bisherigen Erfahrungen bei der Konservierung und Restaurierung dieser empfindlichen Wandgestaltungen vorgestellt. Der Band richtet sich sowohl an das Fachpublikum als auch an interessierte Liebhaber:innen der preußischen Schlösser und Gärten.
Künstliche Grotten des 18. und 19. Jahrhunderts in den preußischen KönigsschlössernStil | Technologie | Erhaltung Herausgegeben von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, bearbeitet von Ute Joksch. Mit Beiträgen von Jana Baumann, Susanne Evers, Ekkehard Fischer, Detlef Fuchs, Maxi Herborn, Carsten Hüttich, Ute Joksch, Käthe Klappenbach, Hans-Christian Klenner, Andreas Liebe, Stefan Schimmel, Olaf Schwieger, Daniela Sigl, Roland Sommer und Martin A. Ziemann.
158 Seiten, 170 meist farbige Abbildungen, 240 x 300 mm,ISBN 978-3-86732-283-6Erschienen im Lukas Verlag, BerlinPreis im Buchhandel: 25 €