Selten gezeigte Kunstwerke von herausragender Qualität sind in dieser Saison im Schloss Caputh zu bestaunen: Anlässlich des 300. Todestages König Friedrichs I. präsentiert die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) im Schloss Caputh - im monatlichen Wechsel mit dem Schlossmuseum Oranienburg - Meisterstücke aus preußischen Schlössern. Den Auftakt machte im April ein Gemälde von Samuel Theodor Gericke; nun erwarten die Besucher neue Meisterstücke: Vom 1. Mai bis 2. Juni 2013 (täglich außer montags) sind im Schloss Caputh ein ganz besonderes Porträt Friedrichs I., dessen Lockenpracht von der Krönung erzählt, sowie Medaillen zu wichtigen Ereignissen im Leben des ersten preußischen Königs zu sehen.Auf dem Kupferstich von Johann Michael Püchler sind die Locken der Perücke des Königs aus den Wörtern einer Beschreibung der Königskrönung im Januar 1701 gebildet. Die Kunst der Mikrographie, also der aus kleinen Schriftzügen aufgebauten Darstellung, erlebte im 17. Jahrhundert eine Blütezeit. Der aus Österreich stammende Püchler gilt als ein Hauptvertreter dieser Kunstform. Er schuf um 1700 mehrere derartige Porträts fürstlicher Zeitgenossen.
Auch die Medaillenkunst erlebte während der Regierungszeit des Großen Kurfürsten (1640-1688) und der seines Sohnes Friedrich III./I. (1688-1713) ihre ersten Blütezeiten in Brandenburg-Preußen. Die Königskrönung Friedrichs I. im Jahr 1701 wurde Thema für mehr als 20 Medaillenprägungen. Die beiden offiziellen, zugleich künstlerisch bedeutendsten Medaillen schuf der Hofmedailleur Raimund Faltz. Nicht die Person Friedrichs wird darin gefeiert, wenngleich sein Porträt auf den Vorderseiten präsent ist, sondern die Rangerhöhung als unveränderbare Gegebenheit für Dynastie und Territorium. Im Zentrum der rückseitigen Bildgestaltung stehen die Herrschaftszeichen: Krone, Zepter, Reichsapfel und der Thron.
Das Treffen Friedrichs I. mit den Königen von Dänemark und Polen im Jahr 1709 bot die willkommene Möglichkeit, das junge preußische Königtum einer europäischen Öffentlichkeit zu präsentieren. Medaillen des Dresdner Medailleurs Heinrich Paul Groskurt (1675-1751) zeigen die mit Lorbeer bekrönten Büsten der drei Könige im Dreieck, was die Ranggleichheit der Dargestellten ausdrücken sollte. Die Gäste besuchten auch Caputh und Oranienburg.
In der ebenfalls im Schloss Caputh gezeigten Medaillen auf den Tod Friedrichs I. (1713) wird der Erwerb der Königskrone als überragende Lebensleistung des Verstorbenen gewürdigt.
"Gantz magnifique"Meisterstücke aus preußischen Schlössern Präsentationen herausragender Kunstwerke im monatlichen Wechsel bis 31. Oktober 2013Schloss CaputhStraße der Einheit 2, 14548 Schwielowsee