Friedrichs des Großen:: Tabatière mit Email Friedrichs des Großen:: Tabatière mit Email - Mit freundlicher Genehmigung von: spsg.de

Was: Presse

Wann: 28.04.2011 - 28.10.2011

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG):

Der knauserige König liebte privat den Luxus

Schatullrechnungen Friedrichs des Großen ausgewertet und online gestellt

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat in Kooperation mit dem Geheimen Staatsarchiv zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz (GStA PK) und…

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG):

Der knauserige König liebte privat den Luxus

Schatullrechnungen Friedrichs des Großen ausgewertet und online gestellt

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat in Kooperation mit dem Geheimen Staatsarchiv zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz (GStA PK) und in Zusammenarbeit mit perspectivia.net der Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA) die Schatullrechnungen Friedrichs des Großen erforscht, digital erschlossen und auf der Online-Publikations-Plattform www.perspektivia.net veröffentlicht. Mit dieser Auswertung wurde deutlich, dass Friedrich so sparsam nicht war wie bisher angenommen: Der König gönnte sich privat auch gern etwas Luxus.

Die Schatullrechnungen sind eine Art private Kontoauszüge mit rd. 20.000 Einzelposten, die nur sehr wenige Vertraute des Königs kannten. Die Ausgaben des Königs in den 41 dokumentierten Jahren schwankten, sie bewegten sich zwischen knapp 200.000 Reichstaler im Jahr 1750 und 30.840 in 1786. Zum Vergleich: Dem Staat Preußen standen 1781 Staatseinnahmen in Höhe von rd. 19. Mio. Reichstaler zur Verfügung.

Die erste umfassende Auswertung der bisher im Staatsarchiv bewahrten Schatullrechnungen lässt erkennen, wie konsequent der König seine Vorlieben pflegte. So leistete er sich kostbaren Champagner und Weine, Obst wie Kirschen und Melonen im Winter, ließ für seine Windspiele "ein Kleid für den kleinen Hund" als Kälteschutz schneidern und verteilte Zulagen an Künstler wie die Tänzerin Barberina, um sie an den Hof zu binden.

Die Dokumente umfassen 41 gebundene Mappen mit jeweils vier bis 63 Blättern. Für die Online-Publizierung konnten die insgesamt 910 Blätter aus den Jahren 1742 bis in das Todesjahr Friedrichs des Großen 1786 seit Projektbeginn im September 2009 aufgenommen und in einer Datenbank auf perspectivia.net erfasst werden.

Um für die Benutzer die Recherche zu erleichtern, sind die originalen Rechnungen zunächst Blatt für Blatt eingescannt und anschließend transkribiert sowie digitalisiert worden. Jeder Datensatz enthält das eingescannte Original sowie dessen Transkription. Die bedienerfreundliche Steuerung der Datenbank ermöglicht eine leichte und einfache Navigation zwischen den Dokumenten. Mit Hilfe der Suchfunktion können einzelne Ausgabenposten anhand von Schlagwörtern gezielt herausgefiltert werden. Die SPSG baut damit ihre Stellung als internationale wissenschaftliche Forschungseinrichtung weiter aus. Sie ist seit dem Abbau der Lehrstühle für preußische Geschichte in Deutschland diejenige Institution, die sich durch Konferenzen, Ausstellungen und Forschungen besonders intensiv der wissenschaftlichen und öffentlichen Aufbereitung der preußischen Kunstgeschichte und Geschichte des 17. und 18. Jahrhunderts im europäischen Rahmen annimmt. Für die Vorbereitungen der großen Präsentation "Friederisiko. Friedrich der Große" zum 300. Geburtstag des Königs im Jahr 2012 im Neuen Palais in Potsdam ist die Onlinestellung der Schatullrechnungen ein Meilenstein. Die SPSG fördert im Vorfeld der Jubiläumsschau durch regelmäßige Tagungen mit jungen internationalen Wissenschaftlern das Wissen um den König und seine Zeit. Unterstützt wurde die Umsetzung des Projektes von der Stapp-Stiftung sowie von der Stiftung "pro Sanssouci". Informationen unter: http://quellen.perspectivia.net/bestaende/spsg-schatullrechnungen http://www.spsg.de Friederisiko – Friedrich der Große Ausstellung im Neuen Palais und Park Sanssouci, Potsdam 28. April - 28. Oktober 2012 http://www.friederisiko.de

Tags: Friedrich der Große, Luxus, Schatulle