„Die Audienz beim Kaiser von China“, Tapisserie aus der mehrteiligen Großmogulfolge, Manufaktur: Jean Barband II, Berlin um 1720 © SPSG „Die Audienz beim Kaiser von China“, Tapisserie aus der mehrteiligen Großmogulfolge, Manufaktur: Jean Barband II, Berlin um 1720 © SPSG - Mit freundlicher Genehmigung von: spsg.de

Was: Ausstellung

Wann: 04.07.2023 - 31.10.2023

Die ehemaligen Schlösser und Gärten der Hohenzollern sind Orte, an denen die koloniale Vergangenheit Deutschlands bis heute sichtbar und spürbar ist. Von dieser Geschichte zeugen beispielsweise auf der Pfaueninsel produzierte Glasperlen, die für den Ankauf von versklavten Menschen und kolonialen Handelsprodukten verwendet wurden oder ein Portrait aus dem 18. Jahrhundert. Es…
Die ehemaligen Schlösser und Gärten der Hohenzollern sind Orte, an denen die koloniale Vergangenheit Deutschlands bis heute sichtbar und spürbar ist. Von dieser Geschichte zeugen beispielsweise auf der Pfaueninsel produzierte Glasperlen, die für den Ankauf von versklavten Menschen und kolonialen Handelsprodukten verwendet wurden oder ein Portrait aus dem 18. Jahrhundert. Es zeigt einen Schwarzen Jungen, möglicherweise Friedrich Ludwig (1708 - unbekannt), dessen Vater über den Versklavungshandel an den Berliner Hof gebracht wurde. Im Rahmen einer Sonderausstellung im Schloss Charlottenburg in Berlin stellt sich die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) den kolonialen Bezügen ihrer Sammlungen.

Die kolonialen Spuren mehrerer Jahrhunderte in den Schlössern und Gärten werden mit Strukturen und Praktiken des Kolonialismus im 19. und frühen 20. Jahrhundert und punktuell mit deren Auswirkungen in der Gegenwart in Verbindung gebracht. Die Sonderausstellung rekonstruiert aus den wenigen noch erhaltenen Informationen dieser Zeit die Biografien von aus Afrika stammenden Menschen, die sich teilweise stark assimilierten und anderen, die wiederum Widerstand leisteten. Sie untersucht zudem außereuropäische Werke in den Sammlungen, die lang aus europäischer Perspektive einseitig interpretiert und ihrem ursprünglichen Nutzen verfremdet und somit kulturell umgedeutet wurden.

Die Ausstellungsthemen wurden in einem gemeinsamen Prozess mit unterschiedlichen Expert:innen über fünf Workshops hinweg entwickelt. Die Sonderausstellung fügt sich in das Themenjahr „Churfürst – Kaiser – Kolonien“ ein. Damit unternimmt die SPSG einen wichtigen Schritt im Rahmen einer anhaltenden und über das nächste Jahr hinausgehenden Beschäftigung mit diesem Thema.

Die Ausstellung wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Paul Carl Leygebe, Das Tabakskollegium König Friedrichs I. in Preußen (1657–1713) in der Drap d’or-Kammer des Berliner Schlosses, um 1710 © SPSG / Gerhard Murza Paul Carl Leygebe, Das Tabakskollegium König Friedrichs I. in Preußen (1657–1713) in der Drap d’or-Kammer des Berliner Schlosses, um 1710 © SPSG / Gerhard Murza - Mit freundlicher Genehmigung von: spsg.de / Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Schloss Charlottenburg, Reiterstandbild des großen Kurfürsten vor dem Schloss © SPSG / P.-M. Bauer Schloss Charlottenburg, Reiterstandbild des großen Kurfürsten vor dem Schloss © SPSG / P.-M. Bauer - Mit freundlicher Genehmigung von: spsg.de / Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Walter Schott, Afrikaner als Kandelaberfigur © SPSG / Silke Kiesant Walter Schott, Afrikaner als Kandelaberfigur © SPSG / Silke Kiesant - Mit freundlicher Genehmigung von: spsg.de / Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
Tags: Antiquitäten, Bronze, Gemälde, Hohenzollern, Kolonialismus, Malerei, Porzellan, Textilien

Veranstaltungshinweis: Stark – Schön – Schlau. Eine Götterweltrallye Geführte Rallye durch den Park Sanssouci für Familien und Kinder ab 6 Jahren Sonntag, 19. September 2021, 11 und 14 Uhr und Sonntag, 03. Oktober 2021, 11 und 14 Uhr Park Sanssouci, 14469 Potsdam Eintritt: 12 Euro / ermäßigt 8 Euro Anmeldung erforderlich: 0331.96 94-200 (Di–So) oder info@spsg.de Treffpunkt: Eingang Besucherzentrum Historische Mühle Familien und Kinder bedingt barrierefrei

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