Die Kronprinzenbrücke am Orangerieschloss im Park Sanssouci (oben). Foto: SPSG Die Kronprinzenbrücke am Orangerieschloss im Park Sanssouci (oben). Foto: SPSG - Mit freundlicher Genehmigung von: spsg.de

Was: Presse

Wann: 15.01.2015

Sanierung des Bauwerks am Orangerieschloss im Park Sanssouci abgeschlossen

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat die im Juni 2014 begonnene Sanierung der Kronprinzenbrücke westlich des Orangerieschlosses im Park Sanssouci abgeschlossen. Die Baumaßnahmen waren wegen der Schäden an dem 1906 im Auftrag Kaiser Wilhelms II. (1859-1941)…

Sanierung des Bauwerks am Orangerieschloss im Park Sanssouci abgeschlossen

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat die im Juni 2014 begonnene Sanierung der Kronprinzenbrücke westlich des Orangerieschlosses im Park Sanssouci abgeschlossen. Die Baumaßnahmen waren wegen der Schäden an dem 1906 im Auftrag Kaiser Wilhelms II. (1859-1941) errichteten Bauwerk notwendig geworden. Die Wiederherstellung wurde im Rahmen des Investitionsprogramms Nationale UNESCO-Welterbestätten aus Mitteln der Bundesrepublik Deutschland (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) und der Landeshauptstadt Potsdam gefördert. Die Baukosten beliefen sich auf 304.310,77 Euro.

Die MaßnahmenWährend einer im Jahr 2010 an der Kronprinzenbrücke durchgeführten Prüfung wurden erhebliche Schäden festgestellt, welche die Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit des Bauwerks in Frage stellten. Statisch-konstruktive Probleme konnten hingegen nicht festgestellt werden. Die Standsicherheit des Bauwerks war nicht gefährdet. Aufgrund von gelösten Putz- und Betonschollen musste allerdings die Unterquerung der Brücke eingeschränkt und ein enger Überwachungsrhythmus eingeführt werden. Unter der Maßgabe, die historische Bausubstanz und Oberflächen weitestgehend zu erhalten, wurde ein entsprechendes Instandhaltungs- und Restaurierungskonzept erarbeitet. Erstmals seit der Erbauung erfolgte nun eine umfassende Instandsetzung von Schäden am Stahlbeton, den Putzflächen und Schmuckelementen sowie an den Balustraden und dem Vasenschmuck aus Sandstein. Des Weiteren wurden die Ableitung des Niederschlagswassers auf der Brückenüberquerung verbessert und die Böschungen neu modelliert.

Die KronprinzenbrückeIn Anlehnung an die Planungen der Triumphstraße unter König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861), die ihren Abschluss und Höhepunkt an der Neuen Orangerie (Orangerieschloss) im Park Sanssouci fand, veranlasste Kaiser Wilhelm II. die direkte Wegeanbindung vom 1864 fertiggestellten Westpavillon des Orangerieschlosses über die als „allée double“ angelegte Lindenallee zum Belvedere auf dem Klausberg.

Obwohl die Finanzierung des Bauwerks für 1906 Schwierigkeiten bereitete, erließ Wilhelm II. am 16. August 1905 die Weisung, die „Summe von 68.000 Mark zum Bau einer Brücke über den Kronprinzenweg in Sanssouci“ in den Etat der Kronkasse bei den Extrabauvorschlägen für 1906 aufzunehmen und mit „den Arbeiten im Herbst des laufenden Jahres“ zu beginnen. Den Auftrag zur Errichtung des Brückenbauwerkes erhielt die Actien-Gesellschaft für Beton- und Monierbau. Die zunächst angedachte Verkleidung der Brückenwangen mit einem polygonalen Mauerwerk wurde zugunsten strukturierter Putzflächen verworfen, ebenso wurden die ursprünglich geplanten Brückenbrüstungsfelder mit Eisengittern durch eine neobarocke Sandsteinbalustrade ersetzt. Für die vorgesehene Begrünung der Stirnflächen wurden noch heute erhaltene Spalieranker für die Rankpflanzen angebracht. Nach Fertigstellung der Brücke im Juli 1906 wurden nachträglich Sandsteinvasen zur Aufstellung auf den Postamenten in zwei Grundformen für 9.900 Mark bestellt und 1907 zusätzliche „Ornamentierungsarbeiten“ für 4.700 Mark beauftragt. Bereits 1915 mussten weitere 27.500 Mark für zusätzliche Abdichtungsarbeiten an der Brücke zur Verfügung gestellt werden.

Aus dem Vergleich der ursprünglich angesetzten Baukosten und den dann zusätzlichen Errichtungs- und baldigen Reparaturkosten wird wohl der auch noch heute geläufige Beiname „Millionenbrücke“ herrühren.

Tags: Architektur, Denkmalpflege, Sanierung

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