Die Industrieanlagen Oberschlesiens, erbaut zum großen Teil vor dem Zweiten Weltkrieg, sind Thema einer Fotoausstellung mit Arbeiten des Fotografen Thomas Voßbeck, die die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) gemeinsam mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa vom 10. Mai bis 2. August 2015 im Schloss Caputh präsentiert.Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert wurde die Industrialisierung in der preußischen Provinz Oberschlesien massiv vorangetrieben. Die Region entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einem der wichtigsten industriellen Zentren des preußischen Staates. Zahlreiche Bergwerke, Kokereien, Hütten, Kraftwerke und Werke der Chemieindustrie prägten das Bild der Landschaft. Inzwischen sind viele dieser Betriebe aus einer vergangenen Industrieepoche geschlossen oder stehen kurz vor der Liquidation. Das Erbe der vor allem noch aus deutscher Zeit stammenden Industriearchitektur verschwindet allmählich oder wird in anderer Form weiter genutzt. Dennoch findet man auch heute noch zahlreiche intakte und beeindruckende Werke verschiedener Industriebereiche.
In den Fotografien Thomas Voßbecks wird die Ästhetik der oberschlesischen Industrieanlagen zum ersten Mal künstlerisch präsentiert. Durch Bildkomposition und Lichteinfall setzt Voßbeck die imposanten Hallen und Maschinen eindrücklich in Szene. Ergänzt werden seine visuellen Impressionen durch Klangkompositionen Richard Ortmanns, der die Industriegeräusche Oberschlesiens aufgezeichnet hat, bevor sie durch den Strukturwandel verschwinden werden.