Isabelle de Bochgrave, Figurine, aus: "Der Modeaffe", Potsdam, Neues Palais, 2012 (1.75 mb) © SPSG / Foto: Andreas von Einsiedel Isabelle de Bochgrave, Figurine, aus: "Der Modeaffe", Potsdam, Neues Palais, 2012 (1.75 mb) © SPSG / Foto: Andreas von Einsiedel - Mit freundlicher Genehmigung von: spsg.de

Was: Ausstellung

Wann: 22.08.2015 - 22.11.2015

Mit der Ausstellung "FRAUENSACHE. Wie Brandenburg Preußen wurde" gedenkt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) vom 22. August bis 22. November 2015 im Theaterbau des Schlosses Charlottenburg des Beginns der Hohenzollernherrschaft vor 600 Jahren. FRAUENSACHE stellt erstmals die Bedeutung der Frauen des Hauses Hohenzollern in den Mittelpunkt…
Mit der Ausstellung "FRAUENSACHE. Wie Brandenburg Preußen wurde" gedenkt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) vom 22. August bis 22. November 2015 im Theaterbau des Schlosses Charlottenburg des Beginns der Hohenzollernherrschaft vor 600 Jahren. FRAUENSACHE stellt erstmals die Bedeutung der Frauen des Hauses Hohenzollern in den Mittelpunkt der brandenburgisch-preußischen Geschichte.

Einen ersten Vorgeschmack vermittelt eine aufwändig gestaltete Präsentation in den Potsdamer Platz Arkaden vom 23. März bis 6. April. Weibliche Figurinen, raffiniert aus Papier gearbeitet, zeigen spielerisch das Leben am preußischen Königshof. Die zarten und empfindlichen Kunstwerke stammen von der belgischen Künstlerin Isabelle de Borchgrave. Die gezeigten Figurinen schuf sie im Auftrag der SPSG anlässlich der Ausstellung "FRIEDERISIKO" im Jahr 2012.

Isabelle de Borchgrave begann ihre Karriere, indem sie in einem kleinen Studio in Sablon (Belgien) Kindern Malunterricht gab. In den 1970er Jahren meldete sie die Firma "Tour de Bébelle" an, die von ihr gestaltete Textilien, wie Tischtücher, Decken und Stoffe anbot. Sie probierte sich aus, ließ Motive unterschiedlichster Kulturen, die sie auf Reisen sammelte, in ihre Arbeit einfließen. Ihre erste große Ausstellung fand im New Yorker Metropolitan Museum statt. 1994 entwarf sie verschwenderisch gestaltete Kostüme aus Papier. Verziert mit detailgetreuen Trompe l’œil Malereien erschuf sie einen neuen Look für historische Mode von Elisabeth I. von England bis hin zu Coco Chanel. Als Künstlerin ist ihr Name weltweit mit ihren außergewöhnlichen Kreationen aus Papier verbunden. Jedoch ist sie auch sehr aktiv als Designerin und arbeitet mit Firmen wie Villeroy & Boch, Caspari oder Target zusammen. Ihre große Liebe gilt außerdem der Malerei. Neben den Kostümpräsentationen stellt sie regelmäßig ihre Bilder aus, die stark von der Nabis Bewegung beeinflusst sind.

Die Präsentation in den Potsdamer Platz Arkaden erstreckt sich über das Erd- und Untergeschoss des Centers und ist täglich, auch über die Geschäftsöffnungszeiten von 10-21 Uhr hinaus, zu besichtigen.

"FRAUENSACHE. Wie Brandenburg Preußen wurde."Vor 600 Jahren hat König Sigismund (1368-1437) auf dem Konzil von Konstanz Friedrich VI. von Hohenzollern (1397-1420) mit der Mark Brandenburg belehnt. Damit begann die Herrschaftsgeschichte der Hohenzollern, die bis 1918 die Geschicke des Kurfürstentums Brandenburg, des Königreichs Preußen und zuletzt des Deutschen Kaiserreichs bestimmten. Aus diesem Anlass zeigt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) vom 22. August bis zum 22. November 2015 die Ausstellung "FRAUENSACHE. Wie Brandenburg Preußen wurde". Schirmherrin des Projekts ist Sophie Prinzessin von Preußen.

Die Ausstellung will die Geschichte Brandenburg-Preußens und Deutschlands unter den Hohenzollern neu betrachten. Sie wird die Perspektive um den wesentlichen Anteil jener Akteure erweitern, ohne die der Aufstieg des Hohenzollernstaates nicht möglich gewesen wäre: die Ehefrauen und Töchter der fürstlichen Herrscher. Die SPSG hat in den vergangenen Jahren immer wieder die Bedeutung einzelner Königinnen in großen Ausstellungen thematisiert: Von "Sophie Charlotte und ihr Schloss" im Jahr 1999 über die erste Würdigung für Elisabeth Christine 2009 im Schloss Schönhausen bis zum Jubiläumsjahr für Königin Luise 2010 konnte der Blick auf die preußische Geschichte bereits schlaglichtartig erweitert werden. Für das Gedenkjahr 2015 wird nun erstmals die wichtige, aber nur Wenigen bewusste Gesamtleistung der Hohenzollern-Frauen für die Geschichte Brandenburg-Preußens in den Mittelpunkt gerückt.

"FRAUENSACHE. Wie Brandenburg Preußen wurde" ist eine kulturhistorische Ausstellung. Durch den innovativen Ansatz, die Geschichte der Hohenzollern mit dem Fokus auf die weiblichen Mitglieder der Dynastie zu erzählen, will sie tradierte Bilder aufbrechen und jene Persönlichkeiten vorstellen, deren große Bedeutung für das kulturelle und politische Werden des Staates in der Geschichtsschreibung lange vernachlässigt worden ist. Vor dem weiten Horizont von 500 Jahren Herrschaftsgeschichte ist dazu ein thematisch gegliederter Rundgang geplant.

Die Exponate der Ausstellung verdeutlichen, wie sehr der höfische Aktionsrahmen, in dem sich die Protagonistinnen bewegten, von symbolisch aufgeladenen Objekten geprägt wurde. Durch die Präsentation in der Ausstellung werden ihre ursprüngliche Bedeutung und ihre kommunikative Funktion am Hof für den heutigen Besucher wieder erfahrbar gemacht. So gelangten viele der Ausstellungsexponate als Geschenke oder Mitgift in die Sammlungen in ganz Europa.

Tags: belgischer Künstler, Bildende Kunst, Bildhauerkunst, Isabelle de Borchgrave

22. August bis 22. November 2015, täglich außer Montag, 10-18 UhLetzter Einlass: 17 UhrDie Ausstellung ist für Rollstuhlfahrer zugänglich.
Eintritt:14 / 10 Euro Familienticket 30 Euro (2 Erwachsene und max. 4 Kinder) Inkl. Audioguide (dt./engl.), Audioguide für Kinder ab 6 Jahren sowie Begleitheft (dt./engl.)
Besucherinformation:info@spsg.de, 0331.96 94 200