Freitag, 6. Mai 2022, 11:00 Uhr Zentrales Kunstgutdepot (ZED), Friedrich-Engels-Str. 78, 14473 PotsdamSPSG gibt ein Gemälde von Thomas Theodor Heine an jüdische Erben zurück
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) übergibt 81 Jahre nach der Enteignung durch die Nationalsozialisten ein Kunstwerk den – in Großbritannien lebenden – Enkeln der Alteigentümerin, Max Beran und Coreen Rose (geborene Beran). Es handelt sich um das 1905 von dem Maler und Zeichner Thomas Theodor Heine (1867-1948) geschaffene Gemälde „Schäfchen“, das sich spätestens seit 1930 in der Kunstsammlung Irene Berans (1886-1979) in ihrem Haus in Brünn (Brno) befand. Haus und Sammlung wurden 1941 als jüdischer Besitz von den deutschen Besatzern enteignet.
1948 gehörte es zu einem Konvolut von Gemälden und Grafiken, die von der für das Land Brandenburg zuständigen Sowjetischen Militäradministration (SMA) am Kontrollpunkt Wittenberge beschlagnahmt wurden. Sehr wahrscheinlich erwarb die brandenburgische Landesregierung die Kunstwerke um 1950 und übergab zumindest einen Teil davon den Staatlichen Schlössern und Gärten Potsdam-Sanssouci. Bisher konnten 19 Kunstwerke aus dieser Transaktion in den Sammlungen der SPSG identifiziert werden. Bereits 2007 wurde eines der Werke, das „Porträt Irene Beran“ von Hugo von Habermann (1849-1929), an den Sohn der Dargestellten, Rudolph Beran, restituiert.