Dampfmaschinenhaus wird als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ ausgezeichnetAm 19. Oktober 2017 wird das von Ludwig Persius (1803-1845) zwischen 1841 und 1843 errichtete Dampfmaschinenhaus an der Breiten Straße in Potsdam als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ ausgezeichnet. Gemeinsam mit der Brandenburgischen Ingenieurkammer und der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) ehrt die Bundesingenieurkammer das als „Moschee“ bekannte Gebäude damit als bedeutendes Zeugnis der Technikgeschichte. Die Bundesingenieurkammer zeichnet seit 2007 regelmäßig besondere „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ aus. Begleitend zur Verleihung des Titels erscheint eine Publikation im Rahmen der Schriftenreihe zu den Historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst.
Zur Geschichte der Dampfmaschine in der „Moschee“Mitte des 19. Jahrhunderts standen Ingenieure, Architekten und Baumeister vor der Frage, wie sich die Wasserspiele und Fontänen in den königlichen Gärten von Sanssouci mit ausreichend Wasser versorgen ließen. Der angesehene Ingenieur August Borsig (1804-1854) konstruierte im Jahre 1842 eine 1,8 Kilometer lange Druckleitung in den Park Sanssouci, die mit einer speziellen Pumpe direkt am Havelufer verbunden war. Am 23. Oktober 1842 ließ die Dampfmaschine der Borsigwerke die Fontäne vor dem Schloss Sanssouci erstmals auf beeindruckende 38 Meter Höhe steigen. Das Vorhaben und seine Umsetzung waren damals eine technische Sensation. Auch heute noch zeugen sie von den Meisterleistungen der Ingenieure. Fast 175 Jahre nach diesem Ereignis findet nun die Ehrung dieser Leistungen statt.