Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) präsentiert ab dem 5. Juni 2016 erstmals die letzten Spuren des Alchemisten und Glasmachers Johann Kunckel (1630-1703) auf der Pfaueninsel. Das Kunckelkabinett in der Meierei ist damit die erste große offizielle Ehrung für Johann Kunckel in Berlin-Brandenburg. Sein Name ist vor allem mit der Verbesserung der Technologie der Goldrubinglasherstellung verbunden, weshalb er für die Entwicklung der Region und ihrer Wirtschaft von großer Bedeutung war.Vor 330 Jahren begann Johann Kunckel, auf der Pfaueninsel in dem neu errichteten geheimen Laboratorium zu experimentieren. 1685, ein Jahr zuvor, hatte er die Insel vom Großen Kurfürsten (1620-1688) zu diesem Zwecke als Geschenk erhalten. Schon zwei Jahre später - 1688 - starb der Kurfürst, der den bekannten Wissenschaftler zur Förderung von Wissenschaft und Wirtschaft 1678 nach Brandenburg geholt hatte. Kurze Zeit später wurden das Labor und die Glashütte durch Brandstiftung vernichtet. Die Spuren davon verschwanden im Laufe der Jahrhunderte.
Ausgrabungen Anfang der 1970er Jahre förderten Überbleibsel der Hütte und viele Spuren der Experimente und des Lebens auf der Insel zu Tage. Diese rd. 400 bis 500 Zeugnisse, darunter auch kleinste Scherben, kann die SPSG jetzt - als Leihgaben des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen Berlin Preußischer Kulturbesitz und um eigene Objekte ergänzt - in der Meierei der Öffentlichkeit präsentieren.