Das Bröhan Museum wurde 1973 von Karl H. Bröhan (1921–2000) gegründet. Der Berliner Kunstsammler und Mäzen widmete sich zeitlebens der Erforschung und Bewahrung von Kunst des Jugendstils, Art Déco und der frühen Moderne. Seine umfangreiche Privatsammlung wurde 1981 anlässlich seines 60. Geburtstags als Schenkung an das Land Berlin übergeben. Seitdem ist das Museum eine öffentliche Institution.
Das Museum konzentriert sich auf Kunst, Design und Kunsthandwerk aus der Zeit 1889 bis 1939. Es bietet einen umfassenden Einblick in den Jugendstil, Art Déco und Funktionalismus, wobei Möbel, Glas, Keramik, Silber, Metallkunst sowie Malerei und Grafik aus diesen Epochen gezeigt werden. Die Sammlung beleuchtet insbesondere die Schnittstelle zwischen Kunst und Design und dokumentiert die Entwicklung des modernen Wohnens und Gestaltens in Europa und darüber hinaus.
Die Sammlung umfasst Werke bedeutender Künstler und Designer, darunter:
- Jugendstil: Henry van de Velde, Peter Behrens, Hector Guimard, Richard Riemerschmid, Bruno Paul, Hans Christiansen, Georges de Feure.
- Berliner Secession: Lovis Corinth, Max Liebermann, Hans Baluschek.
- Art Déco und Funktionalismus: Walter Dorwin Teague, Ludwig Mies van der Rohe, Marcel Breuer, Wilhelm Wagenfeld.
Das Bröhan Museum gilt als eines der führenden Museen für angewandte Kunst dieser Stilepochen. Es stellt die Werke in einem kunsthistorischen Kontext dar und zeigt, wie sich Kunst und Design gegenseitig beeinflussten. Besonders der Übergang vom kunsthandwerklichen Jugendstil zur sachlichen Formensprache der klassischen Moderne wird ausführlich dokumentiert.
„Die Vergangenheit bewahren, um die Zukunft zu inspirieren.“ – Karl H. Bröhan
Das Zitat verdeutlicht das Anliegen des Museums, historische Kunstwerke nicht nur zu erhalten, sondern sie als Inspirationsquelle für zukünftige Gestaltungen und Entwicklungen in Kunst und Design zu verstehen.