Ab dem 17. September zeigt das Bröhan-Museum in der Ausstellung „WANDELLUST“ ausgewählte Exponate des 6. Internationalen Porzellanworkshops „KAHLA-Kreativ“. Die vierwöchige Experimentalwerkstatt, zu der die Günter Raithel-Stiftung regelmäßig Künstler und Designer einlädt, gab den Teilnehmern die Möglichkeit, sich mit dem gestalterischen Potenzial des Porzellans auseinanderzusetzen. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit in einem internationalen Team konnten die Teilnehmer neue Wege für den kreativen und innovativen Umgang mit diesem Material ausloten. Aus mehr als 100 Bewerbungen wählte eine Jury 12 junge Designer, Keramiker und Bildende Künstler mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund aus, deren eingereichte Werke sich besonders durch den Mut auszeichneten, künstlerisch und gestalterisch neue Wege zu beschreiten.Die 2010 gegründete Günter Raithel-Stiftung fördert Bildung, Kultur, Wissenschaft und Forschung rund um Porzellan sowie verwandter Werkstoffe. Zentrales Anliegen ist dabei die Förderung des Nachwuchses. Mit „KAHLA-Kreativ“ öffnet sich das traditionsreiche Familienunternehmen KAHLA- Porzellan originellen Entwurfsideen junger Künstler und Gestalter. Während des Workshops stellte KAHLA nicht nur Arbeitsräume, sondern auch seine Produktionsanlagen zur Verfügung, so dass die Teilnehmer ihre Konzepte frei umsetzen und die technischen Möglichkeiten der Porzellanherstellung experimentell erproben konnten. Während beispielsweise die in Kiew geborene Teilnehmerin Maria Volokhova bereits über einen großen Erfahrungsschatz auf dem Gebiet der Porzellanherstellung verfügt, beschäftigte sich Friedrich Gerdes als gelernter Tischler bisher hauptsächlich mit der besonders materialgerechten und hochwertigen Verarbeitung der herangezogenen Werkstoffe. Anna Badur, die als freie Künstlerin in Berlin arbeitet, lässt sich in ihren Arbeiten hingegen von den vielfältigen Erscheinungen der Natur inspirieren, besonders von der Nordseeküste.
Das Bröhan-Museum verfügt über eine außergewöhnliche Porzellan- und Keramiksammlung und ist somit prädestiniert, die Ergebnisse des Porzellanworkshops zu präsentieren. Ergänzt werden diese durch ausgewählte historische Kahla-Exponate, zum Teil aus der Sammlung des Museums. Dem Bröhan-Museum ist es ein wichtiges Anliegen, dem Fortlauf handwerklicher Traditionen offen zu begegnen und einen Bogen zu spannen von der Kreativität der Jugendstilgestalter um 1900 zu den Ideen und Konzepten von heute. Zuletzt zeigte das Bröhan-Museum in diesem Zusammenhang 2013 eine Ausstellung mit dem Titel „Geschmackssachen. Internationale Esskulturen in Berlin“ Wie bei „KAHLA-Kreativ“ ging es auch hier um die Suche nach zeitgemäßen Ausdrucksformen für das Medium Porzellan im Spiegel sich wandelnder Gesellschaftsformen.