Gegründet wurde das traditionsreiche Auktionshaus im Jahr 1922 von dem Kunsthändler Adolf Nagel in Stuttgart. Was als kleines Unternehmen begann, entwickelte sich über Jahrzehnte hinweg zu einem der bedeutendsten Auktionshäuser im deutschsprachigen Raum. Besonders in der Nachkriegszeit profilierte sich das Haus durch seine klare Ausrichtung auf Qualität, Seriosität und das kunsthistorische Fachwissen seiner Experten.
Stilistisch und epochal deckt Nagel Auktionen ein breites Spektrum ab: Von asiatischer Kunst – insbesondere chinesischer Keramik und Jadeobjekten – über europäische Kunst und Antiquitäten bis hin zur klassischen Moderne und zeitgenössischen Positionen. Auch seltene Möbel, Kunsthandwerk, Ikonen, Silber, Schmuck, Uhren und Designobjekte des 20. Jahrhunderts finden bei Nagel Auktionen regelmäßig Beachtung und erzielen international beachtete Preise.
Zu den bekannten Künstlernamen, deren Werke regelmäßig bei Nagel unter den Hammer kommen, zählen unter anderem Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Max Liebermann, Lovis Corinth und Otto Dix. In der Sparte der asiatischen Kunst wurden Werke aus der Qing-Dynastie, der Ming-Zeit sowie buddhistische Skulpturen und bronzene Ritualgefäße mit sensationellen Ergebnissen versteigert. Hier hat sich Nagel besonders unter internationalen Sammlern und Museen einen Namen gemacht.
Heute wird das Stuttgarter Auktionshaus von Dr. Frederik Backhaus geführt, einem erfahrenen Kunsthistoriker mit Schwerpunkt auf der europäischen Malerei und der asiatischen Kunst. Unter seiner Leitung setzt das Haus auf Kontinuität und Innovation gleichermaßen: Klassische Saalauktionen werden durch Online-Bietmöglichkeiten ergänzt, internationale Kooperationen mit Museen und Sammlern ausgebaut und das Profil des Hauses weiter geschärft.
„Unsere Aufgabe ist es, Kunstobjekte nicht nur zu versteigern, sondern sie im historischen Kontext sichtbar zu machen und sie den nächsten Generationen zu erhalten“, so Dr. Backhaus. Mit dieser Philosophie bewahrt Nagel Auktionen seinen exzellenten Ruf als Brücke zwischen Kunstmarkt, Wissenschaft und öffentlichem Interesse – und bleibt auch über 100 Jahre nach seiner Gründung ein zentraler Akteur im internationalen Auktionsgeschehen.