Lot 4: Seltenes Schreibset mit Medici-Wappen, Sizilien, Trapani, 2. Hälfte 17. Jahrhundert, H. 8/13 cm, L. 33 cm, Schätzpreis 12.000 € Provenienz: Aus deutschem Adelsbesitz Lot 4: Seltenes Schreibset mit Medici-Wappen, Sizilien, Trapani, 2. Hälfte 17. Jahrhundert, H. 8/13 cm, L. 33 cm, Schätzpreis 12.000 € Provenienz: Aus deutschem Adelsbesitz - Mit freundlicher Genehmigung von: auction

Was: Auktion

Wann: 07.10.2015 - 08.10.2015

Nagel Auktionen besticht in seiner Herbstauktion europäischer Kunst und Antiquitäten vom 7. bis 8. Oktober 2015 mit einer ganzen Reihe interessanter Sammlungs- wie Einzeleinlieferungen spannender Provenienzen.Ein Blickfang ist ein seltenes Schreibset mit Medici-Wappen, bestehend aus einem ovalen Tablett, Tintenfass, Sandstreuer, Kerzenleuchter, Tischglockenhalterung,…
Nagel Auktionen besticht in seiner Herbstauktion europäischer Kunst und Antiquitäten vom 7. bis 8. Oktober 2015 mit einer ganzen Reihe interessanter Sammlungs- wie Einzeleinlieferungen spannender Provenienzen.Ein Blickfang ist ein seltenes Schreibset mit Medici-Wappen, bestehend aus einem ovalen Tablett, Tintenfass, Sandstreuer, Kerzenleuchter, Tischglockenhalterung, Deckeldöschen und Siegel mit einem Aufrufpreis von 12.000 € ins Auge (Lot 4: Sizilien, 2. Hälfte 17. Jahrhundert, H. 8/13 cm, L. 33 cm). Die Verarbeitung von Korallen zu Schmuck und anderem Ziergerät hat im südlichen Mittelmeerraum eine bereits jahrtausendalte Tradition, wurden ihnen einst magische Kräfte zugeschrieben, die Böses vertreiben sollten.

Seit ungefähr dem 15. Jahrhundert wurden Korallen im großen Stil verarbeitet, neben Torre del Greco bei Neapel entwickelte sich Trapani zu einem Zentrum der Korallenverarbeitung. Bis nahezu 400 Tonnen Korallen jährlich erbrachten die Korallenbänke vor Sizilien im 18. Jahrhundert. Hier handelt es sich um eine typische Arbeit aus Trapani mit der sogenannten Retroincastro-Technik, bei der die Korallen rückwärtig durch gestanzte Löcher im Messing eingesetzt werden.

Unter weiteren Höhepunkten fällt insbesondere eine bedeutende Bamberger Mondsichelmadonna aus dem 15. Jahrhundert (Lot 323 - Laubholz, wohl Linde, H. 84 cm, Schätzpreis 10.000 €) ins Auge. Sie bildet den glanzvollen Höhepunkt einer kleinen Sammlung verschiedener Preziosen (Lot 323 – 347) aus der Sammlung von Schnitzler, Frankfurt am Main. Bereits im Februar dieses Jahres konnte Nagel Auktionen mehrere Objekte dieser bedeutenden Sammlung anbieten, die sich einer großen Nachfrage erfreuten. Lilly von Schnitzler, die Begründerin der Sammlung, war eine der bemerkenswertesten Persönlichkeiten des Frankfurter Kulturlebens. Der von ihr zwischen den Weltkriegen geförderte Salon, in welchem man von Werken des von ihr geförderten Max Beckmann umgeben war, galt als legendär und wurde Treffpunkt namhafter Persönlichkeiten und Künstler wie Nolde, Hofer, Marcks, Kokoschka, Rilke, Ernst Jünger oder C.G. Jung sowie den Kreis um die Frankfurter Zeitung.Der Großteil der Sammlung von Schnitzler, vor allem die Werke der klassischen Moderne, gelangte 1957 als Legat an das Wallraf-Richartz-Museum und befindet sich heute im Museum Ludwig. Das historische Museum Frankfurt würdigte sie 2007 in der Ausstellung „Frankfurter Frauenzimmer“. Murnau am Staffelsee, das ihre zweite Heimat wurde, widmete ihr 2011 im Schlossmuseum zusammen mit der Max Beckmann Gesellschaft eine große Ausstellung.

Eine bemerkenswerte Sammlung von über 150 überwiegend in den 1950er bis 1970er Jahren in Frankreich zusammengetragenen Tierbronzen kommt unterdessen aus einer Bayerischen Sammlungsauflösung zum Aufruf. Unter Arbeiten bedeutender Künstler wie Pierre-Jules Mêne, Antoine-Louis Barye, Bartelier, Théodore Gechter, Christophe Fratin und Jules Moigniez zählen Clovis Edmond Massons (1838-1913) figürliche Darstellung einer großen Fasanengruppe (Lot 449: Bronze, signiert, Marmorsockel, H. 59, L. 95 cm, Schätzpreis 2.000 €), Pierre Nicholas Tourgeneffs (1854-1912) Figur eines Deutschen Schäferhundes (Lot 466: Bronze, signiert, L. 39 cm, Gießerstempel: Susse Frères, Paris - Cire Perdue, Schätzpreis 1.500 €) sowie Auguste Nicholas Cains (1822-1894) imposante Bronze einer Tigerin, die ihren Jungen einen Frischling im Maul anreicht (Lot 440: signiert, H. 60, L. 105 cm, Giesserstempel: Susse Frères, Paris, Schätzpreis 4.000 €) zu den nennenswertesten Beispielen.

Einen weiteren Blickfang der Offerte bestreitet eine Kollektion exzellenter Tapisserien und Textilien aus altem niederländischen Adelsbesitz, ehemals Sammlung Moersbergen im gleichnamigen Schloss. Teile der Sammlung dieses Schlosses, das bis Ende der 1970er Jahre von der niederländischen Adelsfamilie De Beaufort bewohnt wurde, wurden gelegentlich an niederländische Museen ausgeliehen. Dies führte unter anderem zur Veröffentlichung des Buches von Dr. Anne Berendsen "Samenspel der eeuwen. Het huis van een verzamelaar" (Zusammenspiel der Jahrhunderte. Das Haus eines Sammlers, Amsterdam 1956), in dem auch einige der angebotenen Tapisserien abgebildet sind.Neben einer aus dem 18. Jahrhundert stammenden flämischen Verdüren-Tapisserie mit Pfauen (Lot 124: 275 x 477 cm, Schätzpreis 5.000 €) gehört hier insbesondere ein Brüsseler Bildteppich aus dem 17. Jahrhundert (Lot 132: 280 x 230 cm, Schätzpreis 4.000 €) zu den bemerkenswertesten Exemplaren. Die Tapisserie zeigt König Nimrod bei einem Steinmetz, während im Hintergrund Männer am Turmbau zu Babel arbeiten. Eine Bordüre mit Maskarons, Muschel-überspannten Architekturnischen, Akanthusfriesen und sphärischen Figurendarstellungen rahmt die alttestamentarische Darstellung. Es handelt sich um eine sehr feine Bildwirkerei in Wolle mit Glanzlichtern in Seide von starker malerischer Qualität. Unter den Tapisserien anderer Provenienzen sei zudem vor allem auf eine Aubusson-Tapisserie aus dem 18. Jahrhundert mit allegorischer Darstellung der „epischen Dichtkunst“ (Lot 206: Frankreich, gemarkt Manufacture Royale d’Aubusson, 280 x 480 cm, Schätzpreis 25.000 €) verwiesen. Sie entstammt der bedeutenden Tapisserie-Sammlung einer bekannten deutschen Hoteliers-Familie, die von 2008 bis 2013 erfolgreich bei Nagel Auktionen versteigert werden konnte. Diese prächtige und farbfrische Bildwirkerei war eines der Herzstücke der Sammlung und erklärtes Lieblingsstück des Einlieferers.

In einem umfangreichen Sonderkatalog werden unterdessen rund 650 ausnehmend attraktiv geschätzte Kunstobjekte aus der Auflösung einer über Jahrzehnte hinweg quer durch alle Sparten europäischer Kunstgeschichte reichenden Süddeutschen Privatsammlung präsentiert. Neben einigen bemerkenswerten Skulpturen, Elfenbeinobjekten, Porzellanen des 18. und 19. Jahrhunderts, Waffen und Uhren fällt hier unter weiteren Möbeln eine feine neapolitanische Louis XV-Kommode aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts mit aufwendiger Marketerie und ansprechender Patina zu 5.000 € besonders ins Auge (Lot 1559: Palisander u.a., 95 x 145 x 67 cm). Unter den gut 150 Gemälden der Kollektion sticht neben Arbeiten von Dirck Stoop (um 1615-1686), Jean-Claude Naigeons (1753-1823) und Karl Adolf Gugel (1820-1885) nicht zuletzt die pittoreske Darstellung eines Mädchens mit Feldblumen des österreichischen Künstlers Edmund Adler (1876-1965) hervor (Lot 1436: Öl/Lwd., 40 x 32 cm, oben links signiert und bezeichnet „Sibirien“, Schätzpreis 2.000 €).

Eine Auswahl außergewöhnlich schöner Einrichtungsgegenstände, darunter einige prachtvolle Barockmöbel, etwa ein erstklassiger Frankfurter Wellenschrank (Lot 172: Um 1740, Nussbaum, 223 x 221 x87 cm, Schätzpreis 10.000 €), aus Kurpfälzischen-, eine Reihe Portraits historischer Persönlichkeiten mit weiteren Kunstgegenständen aus einer umfangreichen Hessischen Sammlung sowie eine bedeutende Sammlung mittelalterlicher Schmiedeeisenarbeiten mit prächtigen Gittern, Tresoren, einem seltenen Renaissancebett (Lot 118: Norditalien/wohl Venetien oder Lombardei, um 1600, 240 x 155 x 210 cm, Schätzpreis 15.000 €) und einem Lesepult aus dem 15. Jahrhundert (Lot 117: H. 150 cm, Schätzpreis 8.000 €) runden das exzellente Sammlungsangebot der Auktion ab.

Alle angebotenen Objekte können vom 2. bis 5. Oktober 2015 bei Nagel Auktionen in Stuttgart besichtigt werden.

Lot 206: Aubusson-Tapisserie „Die epische Dichtkunst“, 18. Jahrhundert, gemarkt Manufacture Royale d’Aubusson, 280 x 480 cm, Schätzpreis 25.000 € Provenienz: Aus der bedeutenden Tapisserie-Sammlung einer bekannten Hoteliersfamilie Lot 206: Aubusson-Tapisserie „Die epische Dichtkunst“, 18. Jahrhundert, gemarkt Manufacture Royale d’Aubusson, 280 x 480 cm, Schätzpreis 25.000 € Provenienz: Aus der bedeutenden Tapisserie-Sammlung einer bekannten Hoteliersfamilie - Mit freundlicher Genehmigung von: auction / NAGEL AUKTIONEN Lot 1559: Feine Rokoko-Kommode, Neapel, 1. Hälfte 18. Jahrhundert, 95 x 14 x 67 cm, Schätzpreis 5.000 € Provenienz: Aus einer süddeutschen Privatsammlung Lot 1559: Feine Rokoko-Kommode, Neapel, 1. Hälfte 18. Jahrhundert, 95 x 14 x 67 cm, Schätzpreis 5.000 € Provenienz: Aus einer süddeutschen Privatsammlung - Mit freundlicher Genehmigung von: auction / NAGEL AUKTIONEN Lot 1436: Edmund Adler (1876-1965), Öl/Leinwand, oben links signiert und bezeichnet „Sibirien“, 40 x 32 cm, Schätzpreis 2.000 € Provenienz: Aus einer süddeutschen Privatsammlung Lot 1436: Edmund Adler (1876-1965), Öl/Leinwand, oben links signiert und bezeichnet „Sibirien“, 40 x 32 cm, Schätzpreis 2.000 € Provenienz: Aus einer süddeutschen Privatsammlung - Mit freundlicher Genehmigung von: auction / NAGEL AUKTIONEN
Tags: Antiquitäten, Bronzen, europäische Kunst, Medici, Sammlung, Tapisserien

7. Oktober 2015 727S Kunst und Antiquitäten
8. Oktober 2015 728C Nagel-Collect