Kunsthaus Dahlem
Käuzchensteig 8-12, Berlin 14195, de
Email: info@kunsthaus-dahlem.de

„Das Kunsthaus Dahlem ist ein einzigartiger Ort, an dem sich deutsche Nachkriegskunst und zeitgenössische Reflexion begegnen“, sagt die heutige Leiterin Dorothea Schöne. Gegründet wurde das Kunsthaus Dahlem 2015 als Institution für Kunst der Nachkriegsmoderne in Berlin. Es befindet sich in einem historischen Atelierbau, der ursprünglich zwischen 1939 und 1942 für den Bildhauer Arno Breker errichtet wurde. Damit ist das Haus selbst ein Denkmal der Widersprüche: NS-Architektur, die heute demokratisch-kulturell genutzt wird.

Der architektonische Stil des Kunsthauses Dahlem ist eine monumentale Mischung aus neoklassizistischen und modernen Elementen, typisch für die Repräsentationsbauten des Dritten Reichs. Heute dient der Bau als bewusst kritisches Ausstellungsmedium, das die Umnutzung ideologisch belasteter Architektur thematisiert. Die künstlerische Ausrichtung des Hauses liegt auf der Skulptur und bildenden Kunst der 1940er bis 1960er Jahre, ergänzt durch zeitgenössische Positionen, die sich mit Erinnerungskultur, Körperlichkeit und politischer Ästhetik auseinandersetzen.

Zu den ausgestellten Künstlern zählen unter anderem Bernhard Heiliger, Hans Uhlmann, Louise Stomps und Fritz Koenig, deren Werke zentrale Fragestellungen deutscher Nachkriegskunst reflektieren. In wechselnden Sonderausstellungen werden auch aktuelle Künstlerinnen und Künstler gezeigt, die das Erbe dieser Epoche hinterfragen oder weiterentwickeln. Das Programm ist international ausgerichtet, mit besonderem Fokus auf europäische Positionen.

Dorothea Schöne führt das Kunsthaus Dahlem seit seiner Gründung. Unter ihrer Leitung wurde das Haus zu einem Ort kritischer Reflexion, der sich auch kuratorisch mit der Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Nachwirkungen auf die Kunstproduktion auseinandersetzt. Ihre Arbeit ist geprägt von einem interdisziplinären Ansatz und einem klaren Bekenntnis zur Aufarbeitung.

Das Projekt Marais wurde 2021 als Erweiterung der Programmatik des Kunsthauses Dahlem in Berlin-Moabit initiiert. Es versteht sich als „Schaufenster für Künstlerinnen“ und widmet sich gezielt der Sichtbarmachung weiblicher Perspektiven in der Kunst. Marais will „einen Raum schaffen, in dem weibliche Künstlerpositionen nicht nur gezeigt, sondern auch diskutiert und historisch verankert werden“, so die Gründerinnen Dorothea Schöne und Malgorzata M. Stankiewicz.

Der Name Marais bezieht sich auf das gleichnamige Pariser Viertel, das für seine Kunstgalerien und LGBTQ+-Community bekannt ist, und symbolisiert Offenheit, Vielfalt und kulturelle Tiefe. Die kuratorische Linie von Marais liegt auf experimentellen Formaten, queeren Perspektiven und feministischen Diskursen. Es handelt sich um ein mobiles Format ohne festen Ausstellungsort, das mit verschiedenen Partnerinstitutionen zusammenarbeitet.

Mit dem Kunsthaus Dahlem und Marais vereinen Dorothea Schöne und ihr Team historische Tiefenschärfe mit zeitgenössischer Relevanz. Die beiden Projekte sind komplementär und ergänzen sich in ihrer inhaltlichen Ausrichtung: Während Dahlem die künstlerische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit sucht, setzt Marais zukunftsgerichtete Impulse. Beide stehen exemplarisch für einen neuen musealen Ansatz, der künstlerisches Erbe nicht nur bewahrt, sondern kritisch hinterfragt und weiterdenkt.

Termine des Veranstalter!
Berlin, Ausstellung, 23.09.2023 - 28.01.2024
Berlin, Ausstellung, 24.06.2022 - 04.09.2022