Albrecht Dürer (1471–1528) war ein deutscher Maler, Zeichner, Kupferstecher und Mathematiker der Renaissance, der als einer der bedeutendsten Künstler der Kunstgeschichte gilt. Er prägte maßgeblich die Kunst der nördlichen Renaissance und war besonders für seine meisterhaften Druckgrafiken und Holzschnitte bekannt.

Geboren und Verstorben

  • Geboren: 21. Mai 1471 in Nürnberg, Deutschland
  • Verstorben: 6. April 1528 in Nürnberg, Deutschland

Biografie

Albrecht Dürer wurde in eine wohlhabende Goldschmiedfamilie geboren. Sein Vater, Albrecht Dürer der Ältere, war Goldschmied, und es war geplant, dass auch Dürer dieses Handwerk erlernen sollte. Doch schon früh zeigte er künstlerisches Talent, und mit 15 Jahren trat er eine Lehre beim Maler Michael Wolgemut an, einem angesehenen Künstler in Nürnberg. Während seiner Lehrzeit entwickelte Dürer seine Fähigkeiten in Malerei und Druckgrafik weiter.

Dürer unternahm mehrere Reisen, darunter nach Italien, wo er von der Kunst der italienischen Renaissance stark beeinflusst wurde. Er lernte dort die Werke von Leonardo da Vinci, Giovanni Bellini und Andrea Mantegna kennen, was seine eigene Kunst stark prägte. Nach seiner Rückkehr nach Nürnberg eröffnete er eine eigene Werkstatt, wo er sowohl Malerei als auch Kupferstiche und Holzschnitte fertigte.

Neben seiner künstlerischen Arbeit war Dürer auch ein Theoretiker, der Schriften über Perspektive, Proportionen und menschliche Anatomie verfasste.

Schüler

Dürer hatte zahlreiche Schüler und Mitarbeiter in seiner Werkstatt, darunter einige bedeutende Künstler wie Hans Baldung Grien und Hans von Kulmbach, die seine Techniken weiterführten.

Museen und Galerien

Dürers Werke sind in den bedeutendsten Museen der Welt zu finden:

  • Alte Pinakothek (München): Hier befinden sich einige seiner berühmtesten Gemälde.
  • British Museum (London): Eine der größten Sammlungen seiner Druckgrafiken.
  • Rijksmuseum (Amsterdam): Zahlreiche Werke und Zeichnungen.
  • Kunsthistorisches Museum (Wien): Dürers Betende Hände und Feldhase gehören zu den Highlights.
  • Albertina (Wien): Eines der größten Archive mit Dürers Handzeichnungen und Druckgrafiken.

Frauen und Männer in Dürers Leben

Albrecht Dürer heiratete 1494 Agnes Frey, die Tochter eines wohlhabenden Kaufmanns aus Nürnberg. Die Ehe war kinderlos, und wenig ist über die persönliche Beziehung der beiden bekannt. Agnès spielte eine wichtige Rolle in der Verwaltung der Werkstatt und der Finanzen, während Dürer auf Reisen war.

Dürer hatte enge Freundschaften mit bedeutenden Intellektuellen und Künstlern seiner Zeit, darunter Willibald Pirckheimer, ein Nürnberger Humanist und Mäzen, der zu einem seiner engsten Freunde wurde.

Musik

Dürer war stark von der Musik seiner Zeit beeinflusst, insbesondere von der Kirchenmusik, die eine wichtige Rolle in der künstlerischen Kultur der deutschen Renaissance spielte. Er war bekannt für seine Zusammenarbeit mit Musikern und Theoretikern und illustrierte Musikhandschriften.

Auktionen und höchste Preise

Dürers Druckgrafiken und Kupferstiche haben in der Kunstwelt stets hohe Preise erzielt. Sein berühmtes Kupferstichwerk Der Reiter der Apokalypse (ca. 1498) ist eines der begehrtesten Kunstwerke. Originaldrucke und seltene Werke von Dürer können bei Auktionen Millionenbeträge erreichen.

Ein Höhepunkt war die Auktion von Dürers "Rhinoceros", einem Holzschnitt, der für 866.500 GBP (etwa 1 Million Euro) bei Christie's verkauft wurde.

Sammler und bekannte Werke

Dürers Werke wurden schon zu Lebzeiten von Sammlern und Kunstliebhabern hochgeschätzt. Einer der wichtigsten Sammler war Kaiser Maximilian I., der Dürer in seine Dienste nahm und zahlreiche Werke von ihm beauftragte.

Zu Dürers bekanntesten Werken gehören:

  • "Die Apokalyptischen Reiter" (1498) – Eine ikonische Serie von Holzschnitten, die Szenen aus der Apokalypse darstellt.
  • "Melencolia I" (1514) – Ein rätselhaftes Meisterwerk der Kupferstichkunst, das oft als Symbol für die Kreativkrise des Künstlers interpretiert wird.
  • "Ritter, Tod und Teufel" (1513) – Ein allegorischer Kupferstich, der die Unerschütterlichkeit des christlichen Ritters zeigt.
  • "Das große Rasenstück" (1503) – Ein naturgetreues Aquarell, das seine Beobachtungsgabe und Detailgenauigkeit zeigt.
  • "Selbstbildnis im Pelzrock" (1500) – Ein berühmtes Selbstporträt, das Dürer als souveränen, selbstbewussten Künstler darstellt.

Kritik

Albrecht Dürer wurde schon zu Lebzeiten als Genie angesehen. Er wurde für seine außergewöhnlichen technischen Fähigkeiten und seine Fähigkeit gelobt, realistische Details mit allegorischen und religiösen Themen zu verbinden. Die Kunstkritik hebt besonders seine Druckgrafiken hervor, die als revolutionär für ihre Zeit galten.

Jedoch wurde Dürer von einigen Zeitgenossen auch dafür kritisiert, dass er sich stark an italienischen Vorbildern orientierte und weniger "nordeuropäische" Stile bevorzugte. Trotzdem bleibt er eine der einflussreichsten Figuren der Kunstgeschichte.

Bücher und Kataloge

Es gibt zahlreiche Bücher und Ausstellungskataloge über Albrecht Dürer und seine Werke:

  • "Dürer" von Norbert Wolf – Ein umfassendes Buch über das Leben und Werk des Künstlers.
  • "Albrecht Dürer: A Biography" von Jane Campbell Hutchison – Eine detaillierte Biografie, die Dürers künstlerische und persönliche Entwicklung untersucht.
  • "Dürer and His Culture" von Dagmar Eichberger – Ein wissenschaftliches Werk, das Dürers Einfluss auf die Kunst und Kultur seiner Zeit behandelt.

Zitat

Ein berühmtes Zitat von Albrecht Dürer, das seine Sicht auf Kunst und Schöpfung zusammenfasst, lautet: "Die Kunst liegt im Auge des Betrachters, doch ist die wahre Schönheit in der Natur verborgen."

Albrecht Dürer bleibt eine zentrale Figur der Kunstgeschichte und ein Künstler, dessen Werke und Theorien bis heute von großer Bedeutung sind.

Rund 120 Grafiken Albrecht Dürers wurden im Sammlungs- und Forschungszentrum in Hall als Dauerleihgabe an die Tiroler Landesmuseen übergeben.  © Tiroler Landesmuseen
Daniel Hopfer: Tod und Teufel überraschen zwei Frauen, 1500–1510  16 x 22,7 cm Radierung  (The Metropolitan Museum of Art, New York)
Albrecht Dürer, Bildnis des Nürnberger Malers Michael Wolgemut, 1516
Gruppenfoto in der Ausstellung, v. l. n. r.: Christine Rabensteiner (Kuratorin), Marco Alfter (Vorstandsvorsitzender der Kaiserschild-Stiftung), Barbara Kaiser (Kuratorin und Leiterin der Alten Galerie), Ulrich Becker (Kurator), Alexia Getzinger (kaufmännische Direktorin des UMJ) und Wolfgang Muchitsch (wissenschaftlicher Direktor des UMJ), Foto: Universalmuseum Joanneum/N. La
Albrecht Dürer (1471 – 1528): Das Meerwunder, um 1498, Kupferstich, Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien
Rembrandt. Der Arzt Ephraim Bonus
Albrecht Dürer, Melancolia I, 1514, Graphische Sammlung, MHK
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Peter von Speyer d. Ä., Trabharnisch, Annaberg, 1546, Helm, Kragen, Brust, Paar Schwebescheiben, Rücken, Paar Schöße, Paar Handschuhe, Eisen, getrieben, geschwärzt, geätzt, Panzerhemd Eisen geschmiedet, Gesamtgewicht 24,02 kg © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Rüstkammer / Elke Estel, Hans-Peter Klut
257 August Gaul, sig., Großauheim 1869 - 1922 Berlin, "Laufende Bären", 1915, Bronze, auf Marmorsockel, Gießerei H. Noack, Berlin-Friedenau,  15,5 (20) x 26,5 x 17 cm Ausruf EUR 3.000,-
Ausstellungsansicht "Albrecht Dürer" 2019 (c) findART.cc Foto frei von Rechten.
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