Heute eröffnet im Los Angeles County Museum of Art (LACMA) die Ausstellung mit Schlüsselwerken der deutschen Kunst des 16. Jahrhunderts. Die Veranstaltung findet in Anwesenheit der Generaldirektoren aus Berlin (Michael Eissenhauer), Dresden (Marion Ackermann) und München (Bernhard Maaz), des Direktor des LACMA (Michael Govan) und des stellvertretenden Leiters der Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt (Michael Reiffenstuhl) statt.„Renaissance and Reformation: German Art in the Age of Dürer and Cranach“ wirft einen neuen Blick auf das Zeitalter der Reformation und deren historisches Umfeld. „Die geistesgeschichtlichen Umwälzungen der Reformationszeit waren nicht nur theologisch oder philosophisch motiviert. Damals entwickelte sich auch ein regelrechter Bilderstreit. Mit unseren Sammlungen können wir diese Suche nach einer neuen Bildsprache in aller Vielfalt anschaulich machen. Mit der Ausstellung in Los Angeles erzählen wir, wie die Reformation unsere mitteleuropäische Kulturlandschaft – und darüber hinaus – bis heute prägt.“, so die Generaldirektoren der Sammlungen Michael Eissenhauer (Berlin), Marion Ackermann (Dresden) und Bernhard Maaz (München).
Die drei deutschen Museumsverbünde gehen allesamt im Kern auf alte, fürstliche Sammlungen zurück. Bedeutende Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Objekte der Schatzkunst zeichnen ein facettenreiches Bild dieser Schlüsselepoche deutscher Geschichte nach. Das Zeitalter der Renaissance war geprägt von religiösen, gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen und brachte so viele Neuerungen hervor. Kunstwerke wurden aus religiösen Zusammenhängen befreit und entfalteten ihre eigenen ästhetischen Qualitäten. Dies ist der Beginn des autonomen Kunstwerkes und des modernen Künstlers überhaupt. Gleichzeitig blühten im Humanismus Ideale der Antike wieder auf. Meisterwerke namhafter Künstler wie Dürer, Cranach, Holbein, Riemenschneider und Grünewald repräsentieren wie keine anderen diese Epoche prachtvollster Kunstentwicklung in Deutschland.
Die gemeinsam mit dem LACMA kuratierte Ausstellung zeigt mit insgesamt 120 Werken dieser Künstler und ihrer Zeitgenossen ein reiches Spektrum der Kunst um 1500. Thematische Schwerpunkte beleuchten die Bildpolitik der Reformation ebenso wie die zeitgenössische Hofkultur und Porträtkunst.
„Die Ausstellung bietet eine einzigartige Gelegenheit, im Süden Kaliforniens die größten Errungenschaften der deutschen Renaissance-Kunst zu erleben“, sagt Michael Govan, CEO des LACMA und Wallis Annenberg Director. „Wir freuen uns sehr, diese Werke anlässlich des 500. Reformations-Jubiläums präsentieren zu können.“
„Gerade die Kultur- und Geistesgeschichte Nordamerikas ist in vielfältiger Weise durch den Protestantismus geprägt, dessen Wurzeln in Europa liegen“, so die Generaldirektoren weiter. „Daher bietet das 500jährige Reformationsjubiläum den idealen Anlass, diese Schlüsselepoche deutscher Geschichte mit der Ausstellung gerade im Los Angeles County Museum of Art näher zu beleuchten.“
Die Ausstellung wird mit Unterstützung des Auswärtigen Amts ermöglicht, Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat die Schirmherrschaft übernommen.
Am 18. November 2016 gibt das Philharmonische Streichquintett der Berliner Philharmoniker ein exklusives Konzert anlässlich der Ausstellung im Bing Theater des LACMA.
Das Getty Research Institute veranstaltet am 2. und 3. Februar 2017 ein wissenschaftliches Symposium im Rahmen der Ausstellung.
Die Villa Aurora vergibt gemeinsam mit dem Getty Research Institute anlässlich der Ausstellung im Jahr 2017 zwei Stipendien an Kunsthistoriker.