Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sich Clemens Fürtler mit dem Thema Verkehr in einer auf Gewinn von Zeit und Geld, auf Mobilität, Individualismus und Konsum ausgerichteten Welt. Reduziert auf die Basiskomponenten Fahrzeug und Straße / Schiene zeigt er das System des permanenten und massenhaf- ten Transports von Waren, Arbeitskräften und Individualreisen- den als funktionsloses, per se logistisches und somit letztlich delirierendes System. Umso phantastischer sind die aus seinen sogenannten »Bildmaschinen« gewonnenen Bildwelten, die er seit dem Jahr 2000 in unterschiedlichen Dimensionen und Kon- struktionsweisen fertigt: kinetische Skulpturen aus Modellbau- elementen, auf deren Straßen und Schienen mit Minikameras bewehrte Fahrzeuge in permanenten Loops rotieren und dabei außer Fotos, Videos, bewegten Licht- und Schattensensationen auch Fotogramme generieren. In den Räumen des Beratungs- zentrums der AK Wien sind zwei dieser »Bildmaschinen« zu sehen. Sie produzieren im Ausstellungskontext zwar keine neuen Bilder, dafür wird der Raum mittels medial unterschied- licher (älterer) Bildmaschinenprodukte selbst in eine Art Bildmaschine verwandelt. Hier sind es die KundInnen des Beratungszentrums, die als VerkehrsteilnehmerInnen gelegent- lich selbst im Stau stehen und nun die Möglichkeit haben, diese Momente des Wartens zu nützen, um über das Gehetztsein in unserer Arbeitswelt zu reflektieren und sich dabei zugleich einem auch durchaus unterhaltsamen Kunstgenuss hinzugeben. LUCAS GEHRMANN
CLEMENS FÜRTLER: »B I L D M A S C H I N E«
Eröffnung: Dienstag, 18. Juni 2019, 19 Uhr
Arbeiterkammer WienPrinz-Eugen-Straße 20–22, 1040 Wien, Austria
Begrüßung: Christoph Klein, Direktor AK WienZur Ausstellung: Lucas Gehrmann, Kurator
Ausstellungsdauer: 19. Juni – 31. Oktober 2019Öffnungszeiten: Mo–Fr 7–20 Uhr. Eintritt frei
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