Wonderland: der Titel eines Bildes von Fiona Rae. Einer, der uns schlagartig das Universum des Unvorstellbaren und Verrückten eröffnet. Alice in Wonderland, das berühmte Buch von Lewis Carroll, erinnert uns daran, dass das Unmögliche zu glauben nur eine Frage der Übung ist.Mit diesem Gepäck der entfesselten Fantasie bewaffnet begibt sich die Ausstellung Wonderland in unbekannte Welten. Die Utopie eines gelungenen Lebens voller Glück trifft auf dystopische kahle Landschaften, in denen Isolation und Einsamkeit, Melancholie, Grausamkeit und Tod herrschen. Nicht nur einzelne Bilder, die Ausstellung in ihrer Gesamtheit ist ein Ausflug in ein Wunderland, in dem die Vergangenheit unserer Gegenwart auf ihre eigene Zukunft stößt.
Der große französische Aufklärer Denis Diderot schreibt 1767 erstmals der Kunst die Kraft zu, einen allgemeinen Weltverlust zu kompensieren. Diderot beargwöhnt eine solche Kompensation nicht kritisch. Er findet sie tröstlich, weil sie die Entfremdung des Menschen von der Religion, von der Natur und der Gesellschaft erträglich macht. Kunst kann das. Kunst kann inspirieren und trösten – trotz Lewis Carrolls Einsicht, die er der gestreiften Cheshire-Katze (Grinsekatze) in den Mund legt: „We are all mad here.“