Wir alle erinnern uns an den Sommer 2015, als Tausende verzweifelte Menschen in Österreich ankamen, um Schutz zu suchen und Asyl zu beantragen. Die Medien zeigten uns damals Bilder der Flüchtlinge, Bilder des Elends und der Angst, Bilder der Verzweiflung und des Leidens.Besonders die Berichterstattung rund um das Flüchtlingslager Traiskirchen und die schlimmen Zustände prägten unsere Wahrnehmung der Menschen, die zu uns gekommen waren. Die öffentliche Wahrnehmung der Flüchtlinge, der Fremden, wurde durch die Medien auf die Rolle der Hilfsbedürftigen und die bedrohliche Flut an Menschen reduziert.
Tom Platzer (Starfotograf) und Imma Baumgartner (Designerin vom Fashion Label time4africa) wollten jenem Bild bewusst entgegenwirken und initiierten ein ganz besonderes Projekt. Am 21. September 2015 organisierten die beiden ein exklusives Fotoshooting im Flüchtlingslager in Traiskirchen (NÖ). Ziel war es, die Flüchtlinge, als einzelne Menschen, in Ihrer Schönheit und Würde zu zeigen. Die sieben Personen für das Fotoshooting wurden in Traiskirchen zufällig ausgewählt und erklärten sich bereit das Projekt zu unterstützen. Das professionelle Setting des Fotoshootings wurde unter anderem von der Visagistin Iwona Furmaniewicz und dem Filmproduzenten Manfred Max Gruber bereitgestellt. Alle Beteiligten engagierten sich unentgeltlich für das Projekt.
Die Fotografien sollen das Lachen im Herzen und die Dankbarkeit der Menschen zeigen, die es bis nach Österreich geschafft haben. Die Persönlichkeit und Perspektive auf eine neue Zukunft sollen im Mittelpunkt stehen. Zum Beispiel machte die 23- jährige Farah Naz aus Pakistan mit. Sie floh mit ihrer vierjährigen Tochter sechs Wochen lang zu Fuß, um die Chance auf ein besseres Leben zu haben. Die einzelnen Geschichten der Menschen sollen im Vordergrund stehen. Der 17- jährige John aus Nigeria war bei seiner Flucht vor der Insel Lampedusa fast ertrunken. Für das Fotoshooting posiert er wie ein internationales Topmodel und strahlt Stärke und Lebensfreude aus.
Die Fotoausstellung machte bereits an verschiedenen prominenten Orten Station. Beispielsweise im Wiener Rathaus, auf Einladung des ersten Präsidenten des Wiener Landtages, Prof. Harry Kopietz, oder auch im Vienna International Center (UNCHR / UNIDO).