Lithografie ist ein Druckverfahren, das Ende des 18. Jahrhunderts von Alois Senefelder in Deutschland erfunden wurde. Es basiert auf der Unvereinbarkeit von Fett und Wasser. Ein Motiv wird auf eine Kalksteinplatte mit fetthaltiger Tinte gezeichnet. Anschließend wird die Platte mit Wasser benetzt, das nur die unbemalten Stellen annimmt, und dann mit fetthaltiger Druckfarbe, die sich nur auf den gezeichneten Bereichen absetzt. Schließlich wird das Bild auf Papier gedruckt.

Geschichte und Entwicklung

Die Lithografie revolutionierte den Druck, da sie es ermöglichte, schnell und in großen Mengen hochdetaillierte Bilder zu produzieren. Sie wurde im 19. Jahrhundert für Kunstdrucke und kommerzielle Zwecke, wie Plakate und Landkarten, verwendet. Künstler wie Honoré Daumier, Francisco de Goya und später Henri de Toulouse-Lautrec nutzten die Lithografie, um ihre Werke einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Bekannte Werke

Zu den berühmtesten Lithografien zählen Werke wie:

  • "Der Engelus" von Jean-François Millet
  • Henri de Toulouse-Lautrecs Plakat für das Moulin Rouge
  • Edvard Munchs "Der Schrei" in lithografischer Form

Auktionen und Preise

Die Preise für Lithografien variieren stark, abhängig von Künstler, Seltenheit und Zustand. Original-Lithografien von bekannten Künstlern können bei Auktionen mehrere tausend bis hin zu mehreren hunderttausend Euro erzielen. Eine Lithografie von Edvard Munchs „Der Schrei“ erzielte beispielsweise einen Auktionserlös von über einer Million Dollar.

Museen und Galerien

Lithografien sind in vielen bedeutenden Museen weltweit vertreten, darunter das MoMA in New York, das British Museum in London und das Musée d'Orsay in Paris. Diese Institutionen bewahren sowohl historische als auch moderne Lithografien auf und präsentieren sie regelmäßig in Ausstellungen.

Résumé

Ein bekanntes Zitat von Alois Senefelder, dem Erfinder der Lithografie, lautet: „Das größte Problem ist nicht die Erfindung, sondern die Anwendung.“ Dieses Zitat reflektiert die Herausforderungen, die er bei der Entwicklung und Popularisierung der Lithografie bewältigen musste.

Lithografie bleibt bis heute ein wichtiges Medium in der Kunstwelt, sowohl für Reproduktionen als auch für Originalkunstwerke, und bietet Künstlern vielfältige Möglichkeiten des Ausdrucks.

Ernst Ludwig Kirchner Köpfe Radierung, 1926, wohl Unikat 31,2 x 25 cm / 12.2 x 9.6 inches € 7.000-9.0000
Bild 15: Pablo Picasso, le visage de la paix VI; Farblithografie erschienen bei Mourlot, 1950
Günter Brus, "Kurzschluss", 1990 (Detail), BRUSEUM/Neue Galerie Graz, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
Druckwerkstatt im Museum der Arbeit, Foto SHMH, Sinje Hasheider
Max Liebermann (1847–1935) Eselreitende Kinder, um 1901 Schwarze Kreide, weiß gehöht auf gelblichem Papier, 34,4 x 50 cm Kunstsammlungen Chemnitz, Inv.-Nr. Z 6 1907 Schenkung Bruno Liebe, Chemnitz Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth
An Artifact of Hollywood’s Golden Age of Horror One of Only Three Copies Known to Survive Of the Original Lithographic Film Poster for The 1932 Classic The Mummy   ESTIMATE $1/1.5 MILLION
Paul Iribe, Illustration aus Les Robes des Paul Poiret, 1908, Radierung und Pochoirdruck, 31 x 27,7 cm, Foto: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Wolfgang Mattheuer Der Berg ruft, 1969 Farbsiebdruck, 64,5 x 56 cm Kunstsammlungen Chemnitz © VG Bild-Kunst, Bonn 2017
LOT 136 ANDY WARHOL 1928 - 1987 A LA RECHERCHE DU SHOE PERDU; AND SHOE AND LEG The complete portfolio ESTIMATE 100,000-150,000 GBP SOLD FOR 293,000 GBP
Joseph Huber, WAR ist die Vergangenheitsform von SEIN, Postkarte; © VG Bild-Kunst Bonn 2015
Franz Xaver Winterhalter, Der erste Mai (Detail), 1851, Royal Collection Trust / © Her Majesty Queen Elizabeth II 2015