Josef Hoffmann wurde am 15. Dezember 1870 in Pirnitz (heute Brtnice, Tschechien) geboren und verstarb am 7. Mai 1956 in Wien.

Biografie
Josef Hoffmann war ein bedeutender österreichischer Architekt und Designer der Wiener Moderne. Als Mitbegründer der Wiener Secession und der Wiener Werkstätte prägte er das Kunsthandwerk und Design des 20. Jahrhunderts nachhaltig. Sein Stil zeichnete sich durch eine klare, geometrische Formensprache aus, die Funktionalität mit ästhetischer Eleganz verband.

Sein Vater war ein erfolgreicher Fabrikant, was Hoffmann eine solide schulische Ausbildung ermöglichte. Nach dem Besuch der Staatsgewerbeschule in Brünn studierte er ab 1892 an der Akademie der bildenden Künste Wien. Dort wurde er maßgeblich von seinen Lehrern Carl von Hasenauer und Otto Wagner beeinflusst.

Otto Wagner war Hoffmanns prägendster Lehrer. Unter seinem Einfluss entwickelte Hoffmann eine architektonische Sprache, die sich von historisierenden Stilrichtungen löste und stattdessen eine moderne, funktionale Ästhetik verfolgte.

Museen und Galerien
Seine Werke sind in bedeutenden Museen weltweit vertreten, darunter das MAK – Museum für angewandte Kunst Wien, das Leopold Museum, das Bröhan-Museum in Berlin sowie das Museum of Modern Art (MoMA) in New York. Große Ausstellungen widmeten sich seinem Werk unter anderem im Belvedere Wien und im Kunsthaus Zürich.

Hoffmanns Gestaltung war oft von einer klaren, maskulinen Formensprache geprägt, dennoch arbeitete er eng mit Künstlerinnen wie Emilie Flöge zusammen. Seine Entwürfe fanden sowohl bei Männern als auch bei Frauen Anklang, da sie Funktionalität und Ästhetik miteinander verbanden.

Seine Entwürfe wurden oft mit musikalischen Kompositionen verglichen. Die Rhythmik seiner geometrischen Muster und seine harmonische Raumanordnung erinnern an musikalische Strukturen. Das Palais Stoclet gilt als ein Beispiel für seine synästhetische Verbindung von Architektur und Kunst.

Auktionen und höchster Preis
Hoffmanns Werke erzielen auf internationalen Auktionen hohe Preise. Besonders begehrt sind seine Möbelstücke aus der Wiener Werkstätte. Ein originaler Kubus-Sessel wurde bei Sotheby’s für über 200.000 Euro versteigert.

Bekannte Werke
Zu Hoffmanns wichtigsten Werken zählen das Palais Stoclet in Brüssel, die Wiener Werkstätte, das Sanatorium Purkersdorf, die Villa Skywa-Primavesi und zahlreiche Möbelentwürfe, darunter der berühmte „Kubus-Sessel“ und der „Sitzmaschine“-Stuhl.

Kritik an Hoffmanns Werk
Sein Werk wurde sowohl gefeiert als auch kritisiert. Während Befürworter seine klare Formsprache und Modernität lobten, empfanden Kritiker seine Designs manchmal als zu streng und kühl. Besonders in späteren Jahren wurde sein Stil als formelhaft betrachtet.

Bücher und Kataloge
Bedeutende Publikationen zu Hoffmanns Werk sind Josef Hoffmann: Interiors 1902–1913, Josef Hoffmann: Architekt und Designer sowie Ausstellungskataloge großer Museen wie des MAK Wien und des Leopold Museums.

Zitat
„Die Schönheit liegt in der Klarheit und in der Logik der Konstruktion.“

Résumé
Josef Hoffmann (1870–1956) war ein führender Architekt und Designer der Wiener Moderne. Als Mitbegründer der Wiener Secession und der Wiener Werkstätte entwickelte er eine klare, geometrische Formensprache, die bis heute Einfluss hat. Seine Werke sind in renommierten Museen wie dem MAK Wien und dem MoMA in New York vertreten. Hoffmanns Möbelentwürfe erzielen auf Auktionen hohe Preise, insbesondere seine Sessel und Interieurdesigns. Obwohl sein Stil als wegweisend galt, wurde er teilweise als zu streng kritisiert.

 

 

Lot 6 Well Tempered Chair, Entwurf Ron Arad, 1986, für die Vitra-Edition 1986 - 1993  Schätzwert € 9.000 - 12.000
Josef Hoffmann, Studie für Propyläen für das Wettbewerbsprojekt Palast der Großen Nationalversammlung der Türkei in Ankara, 1936 © MAK
Josef Hoffmann, Becher, formgeblasen , v.l.n.r.: gelbes Glas, 1923; violettes Glas, 1922. Ausführung: Böhmische Manufaktur für die Wiener Werkstätte © MAK
Lot Nr. 3 Lichtinstallation aus 21 Deckenlampen, Entwurf Hans-Agne Jakobsson, Ausführung Hans-Agne Jakobsson AB, Markaryd, Schweden, 1960,  Auftragsarbeit für die Eingangshalle des Slottsbacken (Hill Castle) in Västeras, SE. UNIKAT  Schätzwert € 24.000 - 28.000
JAN BRUEGHEL DER JÜNGERE Blumenstrauß in einer skulptierten Vase SCHÄTZPREIS € 500.000 - 1.000.000, verkauft um/sold for € 2,6 Mio.
Wien IV., Margaretenstraße 5, 1912–1914  Bibliothek der Wohnung Josef Hoffmanns Foto: unbekannt © Gemeinde Brtnice
Otto Prutscher (1880 Wien 1949), Großes achtteiliges Tee- und Kaffeeservice, Entwurf Oktober 1918, Ausführung J. C. Klinkosch, Wien, Silber, Elfenbeingriffe, -henkel und -knäufe Schätzwert € 30.000 – 40.000
WEGE DER MODERNE. Josef Hoffmann, Adolf Loos und die Folgen MAK-Ausstellungshalle Josef Hoffmann, Schlafzimmer in der Wohnung Johanna und Dr. Johannes Salzer, 1902 (Rekonstruktion) © MAK/Georg Mayer
Carlo Bugatti, seltener Schreibtisch mit Sessel, Mailand um 1900 € 30.000 - 40.000
Alfons Walde,  „Grubschanze bei Kitzbühel“, 1925, Tempera auf Karton, 56,5 x 45 cm, signiert rechts unten: Walde  Foto: W&K Wienerroither & Kohlbacher
Bernardo Bellotto (1720-1780) Umkreis, Venedig mit Sta. Maria della Salute, Öl auf Leinwand, 63,5 x 98,5 cm, verkauft um € 530.000
Marinus van Reymerswaele, Nachfolge  Zwei Steuereintreiber  Öl / Holz 93 x 75,5 cm Rest., min. besch.  Schätzpreis EUR 2.500 Zuschlagspreis EUR 17.000
Frans Francken II. und Abraham Govaerts Schätzpreis € 40.000 - 80.000 (Antwerpen 1581-1642 Antwerpen) und Abraham Govaerts (Antwerpen 1589-1626 ebd.) Waldlandschaft mit der Allegorie der Abundantia -Allegorie auf die Reichhaltigkeit der Erde, um 1620 Öl auf Holz; 50 x 65,5 cm
Eröffnung am 11.04.2014