Korrespondenz zwischen dem Schuldirektor Ludwig Hänsel und dem Philosophen Ludwig Wittgenstein – © Österreichische Nationalbibliothek Korrespondenz zwischen dem Schuldirektor Ludwig Hänsel und dem Philosophen Ludwig Wittgenstein – © Österreichische Nationalbibliothek - Mit freundlicher Genehmigung von: onbwien

Was: Presse

Wann: 24.08.2020

Die Österreichische Nationalbibliothek konnte einen großen Bestand zu Ludwig Wittgenstein erwerben, einem der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Die 259 Briefe und Karten ergänzen die umfangreichen Wittgenstein-Bestände, die sich bereits in der Österreichischen Nationalbibliothek befinden und seit 2017 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe zählen.

259 Briefe und…

Die Österreichische Nationalbibliothek konnte einen großen Bestand zu Ludwig Wittgenstein erwerben, einem der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Die 259 Briefe und Karten ergänzen die umfangreichen Wittgenstein-Bestände, die sich bereits in der Österreichischen Nationalbibliothek befinden und seit 2017 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe zählen.

259 Briefe und KartenDie wichtigste Quelle zur über 30 Jahre dauernden Freundschaft zwischen dem Schuldirektor Ludwig Hänsel und dem Philosophen Ludwig Wittgenstein ist ein umfangreiches Konvolut von Korrespondenzen. Dieses umfasst 259 Briefe und Karten aus den Jahren 1919 bis 1951, darunter 115 Briefe Wittgensteins an Hänsel, 12 Briefe von Hänsel an Wittgenstein sowie weitere Schreiben Hänsels an Mitglieder der Familie Wittgenstein bzw. an enge Freunde der Familie. Dabei handelt sich um eine der letzten großen, noch im Antiquariatshandel erhältlichen Sammlungen von Originaldokumenten zum berühmten Philosophen. Die Österreichische Nationalbibliothek konnte sie vor Kurzem um 175.000 Euro erwerben. Der Ankauf sichert nicht nur den Verbleib dieses bedeutenden Briefwechsels in Österreich, sondern ergänzt die umfangreiche Wittgenstein-Sammlung sowie den Teilnachlass Ludwig Hänsel. Der Bestand ist bereits über den Online-Katalog QuickSearch abrufbar.

Die Freundschaft zwischen Ludwig Wittgenstein und Ludwig Hänsel"Es bleibt Dir – bei Deinen Qualitäten – ja doch nichts übrig, als ein Heiliger zu werden", schreibt Ludwig Hänsel vor ziemlich genau 100 Jahren, am 27. September 1920, an seinen Freund Ludwig Wittgenstein. Die beiden lernten sich 1919 im italienischen Kriegsgefangenenlager in Monte Cassino kennen. Hänsel, selbst Mittelschullehrer, später Schuldirektor, hatte wohl wesentlich Anteil an Wittgensteins Entscheidung, nach dem Ersten Weltkrieg ebenfalls den Lehrerberuf zu ergreifen. Hänsel interessierte sich lebhaft für Philosophie und publizierte auch zahlreiche Artikel, die von Wittgenstein jedoch teilweise schonungslos kritisiert wurden. Trotz dieser inhaltlichen Differenzen blieben sie bis zu Wittgensteins Tod freundschaftlich eng verbunden.

Ludwig Wittgenstein als WeltdokumentenerbeLudwig Wittgenstein, dessen Todestag sich im April 2021 zum 70. Mal jährt, ist einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Da er außer dem berühmten Frühwerk "Tractatus Logico-Philosophicus" aus dem Jahr 1918 zu Lebzeiten nichts publizierte, ist es sein rund 20.000 Seiten umfassender philosophischer Nachlass, der sein Gesamtwerk auf beeindruckende Weise dokumentiert. Die Österreichische Nationalbibliothek besitzt einen wichtigen Teil dieses Nachlasses, darunter die Urfassung der "Philosophischen Untersuchungen" und zwei Originaltyposkripte des "Tractatus". Dieser philosophische Nachlass wurde 2017 in die Weltdokumentenerbe-Liste der UNESCO aufgenommen.Ebenfalls im Bestand der Österreichischen Nationalbiliothek sind umfangreiche Fotoalben der legendären Industriellenfamilie Wittgenstein.

Tags: Literatur, Ludwig Wittgenstein, Wittgenstein

Mittwoch bis Montag 10:00–19:00Dienstag geschlossenDie Kasse schließt um 18:30.

Das könnte Sie auch interessieren.
Wien, Messe, 21.03.2025 - 22.03.2025
Hubert Scheibl Falling Öl auf Leinwand verso signiert, bezeichnet und datiert 2018/19 195 x 140 cm
Impressionen SPARK Art Fair Vienna 2024 (c) SPARK Art
SARAH BECHTER, Hi from Sofonisba Anguissola, 2023, acrylic ink, oil on canvas, 45 x 35 cm, unique, Beh/M 230004 Photo © Galerie Elisabeth & Klaus Thoman / the artist
Wien, Ausstellung, 20.03.2025 - 23.03.2025
Andreas Greiner, Molly Aida, 2023, printed circuit board (PCB) with conducting paths and soldered microchip,  framed in aluminium, 85 x 57 x 5 cm, Edition 4/4 + 3 AP; photo credits to Manuel Carreon Lopez
Wien, Ausstellung, 20.03.2025 - 23.03.2025
Helena Huneke Yogamädchen, 1999 Paper collage with drawing 75 x 140 cm
Wien, Auktion, 27.03.2025 - 28.03.2025
Andy Warhol, Ohne Titel (Portrait of a Woman), ca. 1953, Tusche/Graphit/Tempera auf Papier, 17,8 x 16,7 cm, Startpreis € 2.500
THOSE FROM BELOW © Causa Creations
Wien, Ausstellung, 25.03.2025 - 12.04.2025
Mathias Pöschl Stilisierte Vögel, wie mit schwarzem Stift
Screenshot "Affordable Art Fair" Video (c) affordableartfair.com
Wien, Ausstellung, 28.03.2025 - 13.07.2025
Egon Schiele, Sitzende Frau mit hochgezogenem Knie, 1917 © Národní Galerie, Prag, Foto: National Gallery Prague 2024
Wien, Ausstellung, 10.07.2025 - 10.08.2025
Jermaine Browne FemFunk © yakoone
Wien, Ausstellung, 20.03.2025 - 17.08.2025
Plakat zur Ausstellung Wirklichkeit als Haltung | Alfred Karger: Piri im roten Kleid, 1961 © Familie Karger, Foto: L. Hilzensauer, Wien Museum | Grafik: Drahtzieher Design + Kommunikation
Egon Schiele, Damenbildnis (Valerie Neuzil), 1912  Heidi Horten Collection
© Anna Stöcher
Wien, Ausstellung, 02.10.2025 - 18.01.2026
Marina Abramović  Freeing the Voice, 1975  Courtesy of the Marina Abramović Archives © Marina Abramović. Image courtesy of Marina Abramović Archives
Wien, Ausstellung, 20.09.2025 - 22.03.2026
Paul Klee, Die Geschwister, 1930 © Heidi Horten Collection
Hans Bellmer La Bouche, 1935  16 x 16 cm Silberbromidabzug, koloriert  mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, erworben 1978 © Bildrecht, Wien 2024
Maria Lassnig Fliegen lernen, 1976  177 x 127 cm Tempera auf Leinwand  mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, erworben 1980 © Maria Lassnig Stiftung