Zwischen dem 15. Mai und dem 5. Oktober 2025 lädt das Obere Belvedere in Wien zu einer außergewöhnlichen Ausstellung ein, die sich dem Spätwerk Gustav Klimts widmet – jenem unvollendeten Meisterstück, das den geheimnisvollen Titel „Die Braut“ trägt. In Kooperation mit der Klimt-Foundation wird nicht nur das Werk selbst präsentiert, sondern auch ein faszinierender Blick hinter die Kulissen seiner Entstehung ermöglicht.
„IM BLICK zeigt üblicherweise Werke aus der Sammlung des Belvedere. Mit Klimts Die Braut steht diesmal ein Gemälde im Fokus, das dem Museum nicht gehört, es aber seit Jahren bereichert – seit den 1970er-Jahren als Leihgabe aus Privatbesitz und ab 2013 durch die Klimt-Foundation. Das Belvedere schätzt sich glücklich, die Malerei zeigen zu dürfen, fügt sie sich doch hervorragend in den Bestand an Klimt-Gemälden ein,“ erklärt Generaldirektorin Stella Rollig. „Als großformatige allegorische Darstellung kann Die Braut in die Nähe des ikonischen Werks Der Kuss (Liebespaar) gerückt werden, das Klimt ebenfalls als Allegorie konzipiert hatte.“
Klimt begann spätestens 1917 mit der Arbeit an „Die Braut“. Sein plötzlicher Tod im Februar 1918 ließ das Gemälde jedoch unvollendet in seinem Atelier in der Feldmühlgasse in Wien-Hietzing zurück – einem Ort, der in den letzten Lebensjahren des Künstlers zu seinem Rückzugs- und Inspirationsraum wurde.
Die Ausstellung taucht tief in diesen Ort des Schaffens ein: Persönliche Eindrücke von Zeitzeugen und Weggefährten wie Egon Schiele, Felix Albrecht Harta, Arthur Schnitzler oder Kijiro Ohta sowie Aussagen von Frauen wie Friederike Maria Beer oder der Mäzenin Eugenia Primavesi lassen ein lebendiges Bild des Künstlers und seines Umfelds entstehen.
„Die Braut zählt zu den seltenen Kompositionen allegorischen Inhalts, wie sie Gustav Klimt nur in wenigen Werken seines Œuvres verwirklicht hat. Es veranschaulicht eindrucksvoll die künstlerische Entwicklung, die Klimt innerhalb weniger Jahre vollzogen hat – sowohl in seiner Formensprache als auch in seiner Symbolik,“ so Franz Smola, Kurator im Belvedere.
Von besonderem Wert ist die Präsentation von Bleistiftzeichnungen und Skizzen, die Klimts präzise Vorbereitung der Figuren dokumentieren. Einige dieser Studien stammen aus seinem letzten Skizzenbuch – einem seltenen und nun erstmals umfassend öffentlich gezeigten Zeugnis seiner kreativen Gedankenwelt.
Die Besucherinnen und Besucher begegnen außerdem einem weiteren Spätwerk von großer Bedeutung: „Adam und Eva“, das sich in der Sammlung des Belvedere befindet und mit „Die Braut“ in spannungsreicher Beziehung steht.
„Diese Ausstellung bietet die seltene Gelegenheit, die Entstehung eines der rätselhaftesten Werke von Gustav Klimt in ihrer ganzen Komplexität zu erleben. Durch die Zusammenführung von Zeichnungen, Skizzen, Werkfotografien und Zeitzeug*innenberichten können wir einen einzigartigen Einblick in Klimts kreative Prozesse gewinnen. Besonders das letzte Skizzenbuch, das Klimt vor seinem Tod führte und das eines der wenigen erhaltenen Exemplare ist, erlaubt uns, die künstlerischen Ideen und Visionen des Malers aus der zweiten Hälfte des Jahres 1917 nachzuvollziehen,“ betont Sandra Tretter, Kuratorin der Klimt-Foundation.
Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist die Aufarbeitung der Besitzgeschichte von „Die Braut“. Wer waren die früheren Eigentümer? Wo wurde das Werk ausgestellt? Und was verraten die neuesten kunsttechnologischen Untersuchungen über den Zustand und die Techniken des Künstlers?
Diese Schau macht es möglich, Gustav Klimt nicht nur als Maler, sondern als Mensch in seiner letzten Schaffensphase zu entdecken. Ein künstlerisches Mysterium, eingebettet in Wissenschaft, Geschichte und Emotion – so nur in Wien, im Oberen Belvedere.
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Tags: Gemälde, Gustav Klimt, Kunstwerk, Malerei, SkizzenMuseumMontag bis Sonntag10 bis 18 Uhr
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