DAS VERBORGENE MUSEUM zu Gast in der Berlinischen Galerie Das menschliche Leid, die Erschütterung der Sinne und die schutzlose Kreatur sind zentrale Themen im Werk der Berliner Bildhauerin und Grafikerin Louise Stomps (1900–1988). Nach dem Besuch der Preußi- schen Akademie der Bildenden Künste zu Berlin und der Bildhauerklasse des Vereins der Berliner Künst- lerinnen bei Milly Steger hatte sie ab 1930 ihr eige- nes Atelier. Von den Arbeiten der 1930er Jahre sind infolge von Bombenangriffen auf das Atelier während des Zweiten Weltkriegs nur wenige erhalten.Im Herbst 1945 beteiligt sich Louise Stomps mit Wer- ken unter anderem an der ersten Bildhauer*innen- Ausstellung der Galerie Rosen in Berlin. 1960 bezieht die Künstlerin eine alte Kumpfmühle in Bayern. Hier lässt sie sich von den Hölzern der Umgebung inspi- rieren, darunter Buche, Föhre oder Inn-Eiche. Holz wird zum Hauptakteur ihres Spätwerks, und Natur- stoffe sind die wichtigsten Komponenten ihrer Arbeit. Stomps Auffassung von der Natur als Urquelle alles Lebendigen inspiriert sie formal zur organischen Abstraktion. In den 1970er Jahren entstehen drei bis vier Meter hohe Skulpturen wie »Eos« oder »Asket«.
Ausstellung und Katalog setzen sich erstmals mit dem Werk dieser außergewöhnlichen Bildhauerin auseinander und stellen es in den inter- nationalen Kontext. Ausstellung und Katalog werden ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds.
 Alicja Kwade. Detail installation view of Gegebenenfalls die Wirklich- keit (2018), LinienLand at Haus, Konstruktiv, Zürich, 2018. Courtesy of the artist; KÖNIG GALERIE Berlin/London. Image credit: Haus Konstruktiv, Photo: Roman März