Seit vier Jahren begleite ich Rouven Dürr und beobachte sein Werk mit Freuden. Waren seine reduzierten Skulpturen lange von Ecken und Kanten geprägt, so entwickelten sie sich nach und nach hin zu weicheren Formen. Es entstehen Bänder, die sich zu Knoten verschlingen oder zum Raum hin öffnen.Es scheint so, als seien Rouven Dürrs Skulpturen keiner Schwerkraft mehr unterworfen, vielmehr balancieren sie in ihrer Leichtigkeit auf dem Sockel oder auf der Wand. Weiße und schwarze Formen aus Beton, die den Raum einschließen, ohne mit ihm in Kontrast oder Konkurrenz zu treten. Eine kongeniale Partnerschaft von Raum und Skulptur.
In seinen Zeichnungen – in Tusche oder Aquarell – setzt Dürr Feder oder Pinsel nicht ab, bis das Bild fertig ist. Besonders schön ist das in seinen großformatigen Zeichnungen zu sehen, die wie aus einem Guss sind. Auch hier folgt Dürr seinem Weg der Verknotungen und Auflösungen, der immer wieder neue Wendungen mit sich bringt.
Georg Peithner-Lichtenfles