Rüstungen haben eine faszinierende Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht, als sie erstmals als Schutz für Krieger in Kämpfen und Schlachten entwickelt wurden. Die Handwerkskunst und Technologie hinter Rüstungen veränderte sich mit der Zeit, um den Bedürfnissen und Bedrohungen der jeweiligen Epoche gerecht zu werden.
Epochen:
Antike: Rüstungen wie der römische Lorica Segmentata wurden aus Metallplatten gefertigt und boten Schutz und Beweglichkeit.
Mittelalter: Die Plattenrüstungen dieser Epoche sind besonders bekannt. Ab dem 14. Jahrhundert entwickelte sich die klassische europäische Rüstung mit Eisen- oder Stahlplatten, die den gesamten Körper schützten. Die Ritterrüstungen des Mittelalters waren oft kunstvoll gestaltet und sollten sowohl Schutz bieten als auch den Status des Trägers anzeigen.
Renaissance: Diese Zeit brachte besonders kunstvolle Rüstungen hervor, die für Zeremonien und Turniere gefertigt wurden. Die Rüstungen wurden filigraner und stärker verziert, insbesondere bei adligen und königlichen Rüstungen.
Frühe Neuzeit: Mit der Weiterentwicklung von Schusswaffen verloren traditionelle Rüstungen ihre militärische Bedeutung, wurden jedoch weiterhin für zeremonielle Zwecke verwendet.
Arten von Rüstungen:
Plattenrüstungen: Aus Eisen oder Stahl gefertigte Ganzkörperrüstungen, die im späten Mittelalter populär wurden.
Kettenhemden: Vor der Verbreitung der Plattenrüstungen waren Kettenhemden weit verbreitet, die durch viele miteinander verbundene Metallringe Schutz boten.
Samurai-Rüstungen: Diese japanischen Rüstungen waren leichter und flexibler als europäische Plattenrüstungen, meist aus kleinen Metallplatten gefertigt, die mit Leder und Stoff verbunden waren.
Handwerkskunst:
Die Herstellung von Rüstungen erforderte hochspezialisierte Waffenschmiede, die sowohl in der Metallverarbeitung als auch in der Gestaltung geübt waren. Die besten Rüstungen waren nicht nur Schutzkleidung, sondern auch Kunstwerke. Besonders in der Renaissance wurden viele Rüstungen kunstvoll mit Gravuren und Verzierungen versehen. Einige der bedeutendsten Waffenschmiede stammten aus Städten wie Mailand, Nürnberg und Augsburg, die zu Zentren der Rüstungsherstellung wurden.
Höchste Preise bei Auktionen:
Historische Rüstungen sind bei Auktionen gefragte Sammlerstücke und können hohe Preise erzielen, abhängig von ihrer Herkunft und dem Zustand. So wurde eine Ritterrüstung aus dem 16. Jahrhundert 2016 für rund 2 Millionen Euro versteigert. Die Rüstung stammte aus adligem Besitz und war mit aufwendigen Gravuren und Goldverzierungen versehen, was ihren Wert erheblich steigerte.
Bekannte Auktionshäuser:
Hermann Historica, München
Christie’s, London
Sotheby’s, New York
Bonhams, London
Dorotheum, Wien
Spink & Son, London
Czerny's International Auction House, Italien
Zitat:
"Rüstungen sind nicht nur Zeugen vergangener Kriegszeiten, sondern auch Kunstwerke, die den handwerklichen und technologischen Fortschritt ihrer Zeit widerspiegeln."
Rüstungen faszinieren Sammler und Historiker bis heute, da sie die Verbindung von Kunst, Handwerk und militärischer Notwendigkeit verkörpern. Sie erzählen Geschichten von Rittern, Schlachten und der Entwicklung des menschlichen Erfindungsgeistes.