Am Montag, dem 16. Mai, kamen knapp 900 Lose aus den Bereichen Antiken,…
Am Montag, dem 16. Mai, kamen knapp 900 Lose aus den Bereichen Antiken,…
Am Montag, dem 16. Mai, kamen knapp 900 Lose aus den Bereichen Antiken, Asiatika und Kunst auf den Auktionstisch.
Bereits die Losnummer 3, eine eindrucksvolle Mumienmaske aus Ägypten, fand zahlreiche Anhänger. Bei einem Startpreis von 750 € wurde die Holzmaske in Form einer Dame aus der 2. Hälfte des 2. Jtsd. v. Chr. für 5.000 € verkauft.
Weit über das Zehnfache des Startpreises von 800 € musste der Höchstbietende für einen grandiosen Antennendolch von circa 600 v. Chr. investieren. Unter der Losnummer 87 kam die keltische Rarität für 10.750 € unter den Hammer.
Die chinesische Kunst, allen voran der Bereich Porzellan, stellte jedoch alles Dagewesene in den Schatten. Elf Telefonbieter, allerhand Vorgebote und viele Bieter auf allen Plattformen ließen den Preis eines auf den ersten Blick eher unscheinbaren Lacktellers, vermeintlich aus dem 18./19. Jhdt., rasant in die Höhe schnellen. Der Startpreis war nur auf 280 € angesetzt, übersprang aber binnen weniger Sekunden die magische 10.000 - und erst bei nicht weniger als sage und schreibe 137.500 € endete das Bietgefecht!
Unter den Kunstliebhabern fanden auch skurrile Gegenstände Anklang. So etwa ein Spazierstock, der mit einer für seine Zeit extrem fortschrittlichen Spionagekamera versehen ist (Losnummer 431). Das erfreute die Bieter und sie boten euphorisch bis zu 10.250 € auf das Stück von Ben Akiba aus Berlin.
Besonders begehrt war auch das Los 536. Die vier Heldenputti der Mariensäule in München waren im Katalog für 1.500 € angesetzt. 8.250 € sind die seltenen Porzellanfiguren von Nymphenburg dem neuen Besitzer wert.
Ein ebenso schönes Highlight war das Los 632. Für 400 € kam ein romanisches Kapitell aus dem 11. oder 12. Jhdt. zum Aufruf. Der Säulenabschluss im starken Relief wurde für weit über das Zehnfache beboten und konnte letztlich für 5.750 € versteigert werden.
Alte Waffen und RüstungenKnapp 300 Lose standen am Dienstag, dem 17. Mai, aus dem Bereich Alte Waffen und Rüstungen auf dem Programm, und auch hier war die Bietfreude groß. So erzielte ein Reflexbogen mit Köcher aus China das weit über Zehnfache des Startpreises. Der Holzbogen aus dem 19. Jhdt. war im Katalog für 500 € angesetzt. Zusammen mit dem Lederköcher und den neun Pfeilen war das Los (Nummer 1088) sehr gesucht und wurde bis auf 7.250 € beboten.
Unter den Helmen galt das Los 1117 als Highlight. Der deutsche Offiziersmorion, welcher von wahren Meistern geätzt und vergoldet wurde, konnte ab 10.000 € erworben werden. Erzielt wurde der Spitzenpreis von 21.250 €.
Die im Voraus schon viel beworbenen Wikinger-Schwerter fanden ebenso großen Anklang. Alle drei Lose (1218 – 1220) konnten mit schönen Preissteigerungen verkauft werden, der Startpreis lag jeweils bei 12.000 €. Am begehrtesten war das Los 1219, welches für die runde Summe von 20.000 versteigert wurde.
Schusswaffen aus fünf JahrhundertenBeinahe hätte das Auktionshaus die 1.000er Marke geknackt. Am Mittwoch, dem 18. Mai 2022, wurde 967 Lose versteigert. Abwechslungsreich war das Angebot und sehr groß das Bietinteresse. Die Verkaufsquote von über 85 % spricht dabei wohl für sich.
Unter den zivilen Schusswaffen war u.a. das Los 2031 sehr gefragt. Die militärische Luntenschloss-Muskete um 1620 lockte mit dem Startpreis in Höhe von 4.000 € ihre Bieter. Für 9.750 € konnte dieser Traum realisiert werden.
Etwas tiefer musste der Bieter bei Los 2033 in die Tasche greifen. 13.125 € war ihm die seltene Radschloss-Muskete aus der Zeit um 1620 wert. Der Startpreis lag bei 5.000 €. 295297_3
Für wahres Erstaunen aber sorgte das rege Interesse an Pistolen von Heckler & Koch. Unter teils heftigen Bietgefechten erreichte das Auktionshaus dabei Spitzenpreise, wie sie bisher noch nie gesehen worden waren. Vorreiter ist die Losnummer 2439, eine H&K P7. Sie wurde für 1.000 € angeboten, aber erst bei 33.750 € fiel der Hammer. Die Losnummer 2442, eine Heckler & Koch P7 M13 der Pakistan Ordnance Factories, lag nur knapp dahinter. Beim Startpreis von 1.500 € erzielte die Pistole nicht weniger als 31.250 €. Die Losnummer 2445, eine gravierte Heckler & Koch P7, wurde zusammen mit der originalen Holzschatulle auf 3.500 € angesetzt. Doch auch hier musste der neue Besitzer ganze 23.750 € investieren.
Auch unter den Ordonnanzwaffen reihen sich die Auktionserfolge aneinander. Zu den zahlreichen Highlights der modernen Kurzwaffen zählte die in Österreich gefertigte Selbstladepistole von Salvator und Dormus (Losnummer 2719). Weltweit sind nur wenige Exemplare bekannt. An diesem Tag kam ein Model 1894/96 ab 15.000 € zum Aufruf und wurde für 21.250 € verkauft.
Eine weitere, absolut seltene Selbstladepistole, die Versuchswaffe des Schweizer Waffenmeisters Müller aus Winterthur, wurde unter der Losnummer 2762 ab 12.000 € angeboten. Für 27.500 € erfreut sie nun den neuen Besitzer.
Orden und Militaria bis 1918Am Donnerstag, dem 19. Mai, öffnete das geschichtsträchtige Auktionshaus Hermann Historica für Militaria-Fans seine Türen. Am Vormittag standen über 350 Lose von „Orden und Militaria bis 1918“ auf dem Programm. Am späten Nachmittag wartete Hermann Historica dann mit einer Kollektion vom Feinsten, der „Sammlung Van Bosstraeten“, auf. Knapp 430 Lose von allerhöchster Qualität umfasste diese außergewöhnliche Sammlung. Das Interesse war immens, die Bereitschaft zum Bieten auch. Nur zehn Lose blieben unverkauft.
Gleich zu Beginn konnte Hermann Historica mit schönen Raritäten punkten. Unter der Losnummer 3006 wurde ein seltenes St. Anna-Ordens-Kreuz 2. Klasse mit Krone für 15.000 € aufgerufen. Die hochwertig ausgeführte Arbeit von bestechender Plastizität und feinster Emaillemalerei war dem Höchstbietenden 23.750 € wert.
Auch das darauffolgende Los, Nummer 3007, war kaum mehr auf dem Markt zu finden. Ab 15.000 € konnte ein gut erhaltenes und ebenso wunderschön emailliertes St. Georg-Ordens-Kreuz 4. Klasse erworben werden. 3006
Bei den französischen Militaria-Highlights stieß die überlebensgroße Büste Napoleons aus dem 19. Jhdt. auf reges Interesse. Die aus weißem, poliertem Marmor gefertigte Büste wurde mit einem aufgelegten Lorbeerkranz aus Bronze noch veredelt. Auf 7.000 € wurde die Rarität angesetzt und für 20.000 € versteigert.
Wunderschöne Prunkstücke kamen in der Sparte Kaiser- und Königshäuser zum Aufruf. Auch hier war die Nachfrage groß. Bereits im Vorfeld war eines der Lieblingskleider der Kaiserin Elisabeth von Österreich stark nachgefragt (Losnummer 3111). Den Traum vom lindgrünen Seidenkleid der Kaiserin machte sich der meistbietende Sisi-Fan für 20.000 € wahr. Der Startpreis lag bei 12.000 €.
Doch auch der sog. „Märchenkönig“, Ludwig II. von Bayern, erfreut sich bei den Bietern steter Beliebtheit. Unter der Losnummer 3219 kamen ein Paar der prunkvollen Wasserhähne aus seinem Schloss Linderhof für 5.000 € zum Aufruf. Für die verschnörkelten, mit den von Ludwig II. so geliebten Schwänen versehenen Griffe musste tief in die Tasche gegriffen werden. Dem Höchstbietenden waren sie 32.500 € wert. Weit mehr, nämlich 42.500 €, hingegen, investierte ein Königsfan für eine Neorokoko-Wandkonsole. Das reich beschnitzte, vergoldete Tischchen (Startpreis 12.000 €) stammte ebenfalls aus dem Linderhof, aus einem der „Weißen Kabinette“.
Die Sammlung Van BosstraetenPünktlich um 15 Uhr startete die herausragende „Sammlung Van Bosstraeten“. Schon als die ersten Lose versteigert wurden, konnte man den Erfolg des Auktionstages erahnen.
Unter der Losnummer 4068 etwa wurde ein einzigartiger, schön erhaltener Helm für Offiziere im Braunschweigischen Infanterie-Regiment Nr. 92 ab 8.500 € angeboten. Er gehörte Johann Albrecht, Herzog zu Mecklenburg, der von 1907 bis 1913 das Herzogtum Braunschweig regierte. Nun hat sich der Höchstbietende diesen Traum für 27.500 € verwirklicht.
Bei Los 4110 schossen die Gebote nur so durch die Decke. Zum Aufruf kam ein einzigartiges Ensemble und wahrlich ein Highlight dieser Sammlung. Ein Helm für Offiziere des Regiments Garde du Corps in fast unberührtem Zustand wurde zusammen mit einem exzellent erhaltenen versilberten Paradeadler mit vergoldeter Krone sowie mit zwei kompletten Aufbewahrungskoffern versteigert. Der Startpreis lag bei 18.000 €, für nicht weniger als 80.000 € wurde diese Sensation verkauft.
Ebenso für Offiziere des Regiments Garde du Corps war das sensationelle Los 4141, ein edler Kürass von 1897. Das wunderschön erhaltene, äußerst seltene Ausnahmestück wurde für 8.500 € angeboten. Der kaum getragene Kürass war ein Geschenk von Kaiser Wilhelm II. an dieses Regiment im Jahr 1897 und wechselte für 31.250 € seinen Besitzer.
Orden und Militaria ab 1919Am letzten Auktionstag, am Freitag dem 20. Mai, standen Militaria ab 1919 und eine Wiener Fernglassammlung im Fokus. Insgesamt wurden über 1.000 Lose angeboten.
Ausgesprochen selten war das Los 5263. Unter der Nummer kam eine seit Jahrzehnten unberührte Chiffriermaschine „Enigma I“ für 65.000 € zum Aufruf. Die Maschine mit der Seriennummer „A 14066“ wurde ab etwa 1937 in den Nachrichtenabteilungen von Heer und Luftwaffe eingesetzt und ist mit drei nummerngleichen Chiffrierwalzen ausgestattet. 112.500 € war sie dem neuen Besitzer wert. 293302
Großes Interesse und hohe Bieterbereitschaft zeigte sich beim zweiten Teil der Sammlung zur Kollaboration in den Niederlanden. Über 50 Jahre wurden vielfältige Gegenstände aus der Zeit der Kollaboration vor und während des Zweiten Weltkrieges akribisch zusammengetragen, von der nationalsozialistischen Bewegung, der „NSB“ (Nationaal-Socialistische Beweging), von Organisationen wie der „NJS“ (Nationale Jeugdstorm) und der „W.A.“ (Weer Afdelingen). Wie bereits im ersten Teil lag die Verkaufsquote bei fast 100 %. Nur eine Handvoll der über 120 Lose blieb unverkauft! Dabei erzielte das Auktionshaus zahlreiche Spitzenpreise.
So etwa das Los 5597, 20 Ausgaben „SS Germanische Leithefte“ bzw. „SS Vormingsbladen“ aus dem Zeitraum von 1941 bis 1945. Die Hefte wurden für den moderaten Startpreis von 400 € angesetzt. Weit über das 20-fache, nämlich 9.125 €, musste der Käufer investieren. Eine Gefallenenplakette des Nationalen Jeugdstorms, Losnummer 5613, wechselte für 18.125 € den Besitzer. Der Startpreis lag bei 1.500 €. Ein seltenes Ärmelband „Nordwest“ für Mannschaften bzw. Unterführer wurde für 1.000 € angeboten, doch auch hier musste der Höchstbietende einigen Bietgefechten standhalten. Der Endpreis lag bei 11.875 €. Der dritte und letzte Teil dieser Sammlung wird in der Herbstauktion Ende Oktober versteigert werden.
Eine Wiener FernglassammlungAufgrund des großen Andranges auf Militaria verzögerte sich der Aufruf der Wiener Fernglassammlung um ca. 1,5 Stunden. Doch das Warten hatte sich gelohnt. Die in einem Sonderkatalog abgebildete Kollektion mit über 300 Objekten umfasste fast 100 Jahre Entwicklungsgeschichte, vom monokularen Auszugfernrohr bis zur Zieloptik eines deutschen U-Boots im zweiten Weltkrieg.
Ein Fernglas DF 7x50, ein sog. Weitwinkel-Militärmodell, wurde von Ernst Leitz um 1917/18 entwickelt. Der seltene Prototyp kam unter der Losnummer 6116 zum Aufruf (Startpreis: 8.000 €). Für 13.750 € wechselt das Glas im Bestzustand seinen Besitzer.
Mit Spannung wurde das Los 6220 erwartet. Vom Fernglas DF 10x70 H von Carl Zeiss wurden im Jahr 1937 lediglich fünf Stück produziert und, soweit bekannt, sind davon nur noch zwei existent. Eines davon wurde an diesem Tag für 20.000 € angeboten und für 25.000 € verkauft.
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