Weltrekord bei den Zeitgenossen Die Exponate aus der Sparte der Zeitgenössischen Kunst konnten einen fulminanten Weltrekord für Martha Jungwirth erzielen, die damit ihren Schätzwert mehr als verdoppelte.3016 Martha Jungwirth* (Wien 1940) „o.T.“ 2011 Öl auf Leinwand; gerahmt 130 x 95 cm Signiert und datiert rechts unten: Martha Jungwirth 2011 Provenienz österreichischer Privatbesitz € 150.000
„Innere Bilder tauchen auf, versinken, aktuelle Wahrnehmung steuert die Motorik, die Flecken und Farben, die Bewegung bilden, ein System, das in sich stimmt, nicht mit der verbindlichen Wirklichkeit übereinstimmt“, so Martha Jungwirth in einem Gespräch anlässlich der Einzelausstellung ihres Œuvre im Kunstmuseum Ravensburg im Spätherbst 2018. Eindrückliche Farben, die von allen Rot-, Lila-, Violett-, Altrosa-Nuancen bis zu Gelb und Orange reichen, bilden kraftvolle Kompositionen aus breiten Pinselstrichen, Farbflecken, und kleinteiligen Tropfen, die Fantasie-anregend wirken. Man meint, allerlei dahinter zu erkennen, bevor der Inhalt sich wieder in aufgelöster Malerei verliert. Martha Jungwirth bringt sinnliche Notationen von Dingen auf die Leinwand, die sie selbst gesehen oder erlebt hat und schafft es im Wechsel von Üppigkeit und Leerstellen verschiedene Wahrnehmungsebenen zu eröffnen. Um einiges ruhiger wirkt ihre Arbeit aus dem Jahr 2001 (Kat.-Nr. 3017). Hier herrschen die großteiligen Farbflächen in den, für die Malerin charakteristischen, Rot- und Lila-Tönen vor. Sie beherrschen das Bildgeschehen zentral. Die Farbblöcke werden mit großer Spontanität und Geste auf das Papier gesetzt. Flecken, Korrekturen, Rinnsale und Schlieren lassen Einblick in den Arbeitsprozess und das energisch Intuitive zu. Zugleich entsteht dank der radikalen Abstraktion eine Offenheit und Einladung zur Assoziation. (Clarissa Mayer-Heinisch)