Insgesamt 15 Kunstschaffende, darunter prominente Namen wie Jakob Lena Knebl, Constantin Luser und Judith Fegerl, haben ihre Werkstätten in den traditionsreichen Bildhauerateliers des Bundes im Prater. Man spricht von einer fast familiären Gruppe, einem vertrauten Netzwerk, das nun mit internationaler Perspektive ergänzt wird. Sechs zusätzliche Projektateliers wurden geschaffen – eigens für internationale Künstler und Künstlerinnen, die mit neuer Energie in die historische Kulisse einziehen.
Errichtet wurden die Gebäude 1873 für die Wiener Weltausstellung – als Teil eines monumentalen Ensembles im Geist der Ringstraßenarchitektur. Verantwortlich dafür war der bedeutende Architekt Carl Hasenauer, einer der führenden Vertreter der österreichischen Späthistorismus-Architektur. Hasenauer war nicht nur Schüler von Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg, sondern gestaltete gemeinsam mit Gottfried Semper das kaiserliche Burgtheater sowie das Kunsthistorische und Naturhistorische Museum am Maria-Theresien-Platz. Die Pavillons im Prater sind die einzig erhaltenen Bauten dieses einst weitläufigen Ausstellungsgeländes – heute zählen sie zu den seltenen Denkmaljuwelen Wiens.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts werden die Praterpavillons ausschließlich von bildenden Künstlern und Künstlerinnen genutzt. Große Namen wie Alfred Hrdlicka, Oswald Oberhuber oder Tina Blau zählen zur eindrucksvollen Geschichte dieses Ortes, an dem nun neue Impulse entstehen.
Ein besonderer Höhepunkt markiert die Rückkehr in die Öffentlichkeit: Der spektakuläre Raum mit hölzerner Decke und einer Raumhöhe von fast 14 Metern wird ab Freitag bis Anfang Juli von Betonskulpturen der tschechischen Künstlerin Anna Hulačová bespielt. Während der Ausstellungszeiten ist dieser Teil der Ateliers öffentlich und kostenlos zugänglich – ein Zeichen gelebter Offenheit und künstlerischer Teilhabe. „Während der jeweiligen Ausstellungszeiten wird dieser Teil der Ateliers öffentlich und kostenlos zugänglich sein.“
Anna Hulačová, geboren 1984 in Sušice (Tschechien), zählt zu den bemerkenswertesten Stimmen der gegenwärtigen osteuropäischen Kunstszene. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Prag bei Jiří Seifert und verbindet in ihren Arbeiten traditionelle Skulptur mit zeitgenössischer Symbolik. Ihre Skulpturen – oft aus Beton, Holz oder Keramik – zeigen menschliche und tierische Figuren in symbiotischer Beziehung zu Technik, Natur und Mythos. Hulačovás Werke wurden international gezeigt, unter anderem in der Tate Modern in London, der Biennale in Lyon oder im Kunsthaus Glarus. Ihre Ästhetik changiert zwischen folkloristischer Wurzel, Science-Fiction und sozialem Kommentar – und passt damit hervorragend zum Geist des Praterensembles.
Zusätzlich wird der multifunktionale Raum künftig auch für Performances oder Filmvorführungen genutzt. So wie im Rahmen der feierlichen Wiedereröffnung, bei der Peter Kozek selbst performen wird – womit sich eine spannende Fusion zwischen den alteingesessenen Praterkünstlern und den internationalen Gästen abzeichnet.
„Wie im Rahmen der Eröffnung, bei der Peter Kozek performen wird, kann es zur Fusion mit alteingesessenen Künstlern der Praterateliers kommen.“
Die Praterateliers – ein wiedergeborenes Zentrum der Skulptur, ein Treffpunkt von Alt und Neu, von Lokalem und Globalem. Eine Bühne für plastische Kunst, wie sie Wien in dieser Form nur einmal besitzt. Die barrierefrei zugänglichen, denkmalgeschützten Räume unterstreichen den Anspruch: Tradition lebt – durch Innovation und internationale Offenheit.
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Tags: Anna Hulačová, Skulpturen.
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