Matisse und Marguerite – Durch die Augen ihres VatersDas Musée d’Art Moderne de Paris widmet Henri Matisse (1869–1954) eine wegweisende Ausstellung, die den Blick des Künstlers auf seine älteste Tochter, Marguerite Duthuit-Matisse (1894–1982), richtet. Marguerite war eine wesentliche, wenn auch zurückhaltende Figur in seinem familiären Umfeld.
Mit mehr als 110 Werken – darunter Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken, Skulpturen und Keramiken – gibt die Ausstellung einen tiefen Einblick in Matisses künstlerische Auseinandersetzung mit seiner Tochter. Zahlreiche Zeichnungen, die bisher selten oder noch nie öffentlich gezeigt wurden, sowie bedeutende Werke aus amerikanischen, schweizerischen und japanischen Sammlungen sind nun erstmals in Frankreich zu sehen. Ergänzt wird die Präsentation durch Fotografien, Archivmaterial und Gemälde von Marguerite selbst, die das Bild dieser bislang wenig bekannten Persönlichkeit abrunden.
Von den ersten Darstellungen ihrer Kindheit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs blieb Marguerite Matisses beständiges Modell – die einzige Person, die über mehrere Jahrzehnte hinweg in seinem Werk auftaucht. Seine Porträts zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Offenheit und Intensität aus. Sie spiegeln die tiefe Zuneigung wider, die er für seine Tochter empfand. Matisse sah in ihr offenbar eine Art Spiegel seiner selbst – als könne er durch ihre Darstellung schließlich jene „fast vollständige Identifikation von Maler und Modell“ erreichen, nach der er strebte.
Die chronologisch aufgebaute Ausstellung verdeutlicht die enge Verbindung zwischen Vater und Tochter. Sie offenbart ein Verhältnis geprägt von tiefem Vertrauen und gegenseitigem Respekt und ermöglicht zugleich einen Einblick in das faszinierende Leben einer außergewöhnlichen Frau, die eine entscheidende Rolle in der Karriere ihres Vaters spielte.
„Beim Malen sehe ich nicht die Dinge, sondern mich selbst in ihnen.“ – Henri Matisse
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