A World in Common präsentiert 22 Künstler:innen aus Afrika und der afrikanischen Diaspora, aus unterschiedlichen Generationen und geografischen Kontexten. Inspiriert von dem kulturellen Reichtum Afrikas und seiner aktuellen soziopolitischen Landschaft bezieht sich die Ausstellung auf die Philosophie des kamerunischen Denkers Achille Mbembe, der uns dazu aufruft, eine „gemeinsame Welt“ zu imaginieren, indem wir „die Welt von Afrika aus denken“. Die mehr als 100 Werke hinterfragen das westlich geprägte Weltbild und erkunden alternative Geschichtserzählungen, die tief in den vielfältigen Erfahrungen, Philosophien und Wissenssystemen des afrikanischen Kontinents verwurzelt sind.Die in drei Kapitel unterteilte Ausstellung präsentiert zeitgenössische Perspektiven auf kulturelles Erbe, Spiritualität, Selbstrepräsentation und Klimagerechtigkeit. Ihr Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf gemeinsame künstlerische Visionen zu lenken, die Afrikas Geschichten neu interpretieren und den Platz des Kontinents in der Welt anders als bisher definieren.
A World in Common untersucht, wie traditionelle Ausdrucksformen und spirituelle Praktiken über Jahre hinweg bewahrt wurden. Die Künstler:innen nutzen Fotografie und Video, um historische Aspekte mit der Gegenwart zu verknüpfen. Ihre Arbeiten zeigen die zentrale Rolle, die Selbstrepräsentation bei der Bildproduktion als Ausdruck kultureller Widerstandskraft nach wie vor spielt.
Die im 19. Jahrhundert erfundene Fotografie, die während der Kolonialzeit als Werkzeug zur Konstruktion eurozentristischer Darstellungen afrikanischer Gesellschaften diente, prägte maßgeblich die Art und Weise, wie diese sich selbst visuell und verbal präsentierten. Ebenso nachhaltig beeinflusste sie die Darstellung und Konstruktion von Identität. Die Studiofotografien, die in den 1950er- und 60er-Jahren entstanden, als viele afrikanische Nationen um ihre Unabhängigkeit kämpften, spielen eine zentrale Rolle in der Ausstellung. Indem sie diese reiche Geschichte der Selbstdarstellung aufgreifen, untersuchen afrikanische Künstler:innen die zeitgenössische Bedeutung von Familienporträts als Ort gemeinsamer Bindungen und Beziehungen und veranschaulichen, wie Identität und Tradition sowohl auf dem afrikanischen Kontinent als auch in der Diaspora über Generationen und geografische Distanzen hinweg weitergegeben, neu interpretiert und bewahrt werden.
Darüber hinaus befasst sich die Ausstellung mit den tiefgreifenden Auswirkungen der globalen Klimakrise und der Globalisierung, die sowohl Landschaften als auch Gemeinschaften verändern. Beherzt und fantasievoll greifen die Künstler:innen die Themen Migration und Klimaaktivismus auf, um dazu anzuregen, sich eine Zukunft vorzustellen, in der soziale Gerechtigkeit und ökologische Verantwortung miteinander verknüpft sind. Die Betrachter:innen werden eingeladen, eine Welt jenseits der Grenzen von Kolonialherrschaft und imperialistischer Ausbeutung zu imaginieren.
A World in Common schafft so einen Raum für kulturellen und intellektuellen Austausch, der sich auf die Wahrnehmung von Afrika und seiner Rolle in der Welt konzentriert.
Mit Werken von Kelani Abass, Atong Atem, Malala Andrialavidrazana, Edson Chagas, Kudzanai Chiurai, Rotimi Fani-Kayode, Maïmouna Guerresi, Hassan Hajjaj, Délio Jasse, Samson Kambalu, Kiripi Katembo, Lebohang Kganye, Mário Macilau, Sabelo Mlangeni, Santu Mofokeng, Fabrice Monteiro, Aïda Muluneh, Wura-Natasha Ogunji, George Osodi, Dawit L. Petros, Zina Saro-Wiwa und Khadija Saye.
Kuratiert von Osei Bonsu, Kurator für internationale Kunst an der Tate Modern, und Cale Garrido, Gastkuratorin der C/O Berlin Foundation.
Organisiert vonTate Modern, London
In Kollaboration mitC/O Berlin
Gefördert durchArt Mentor Foundation LucerneSiemens AG / Siemens Arts ProgramWolfgang Tillmans
Im Rahmen desEMOP 2025