Unter dem Titel Arch of Hysteria. Zwischen Wahnsinn und Ekstasewidmet das Museum der Moderne Salzburg dem Motiv der Rückbeuge eine große Themenausstellung. Der sogenannte „Arc de cercle“, der „Große Bogen“, ist mit seiner Spannung zwischen Kontrollverlust und Beherrschung ein verführerisches Motiv, das eine lange Tradition in der Kunst-und Kulturgeschichte hatund eng mit der Geschichte der Emanzipation und des Feminismus seit dem frühen 20. Jahrhundert verbunden ist.Es findet sich in Darstellungen von Tanz und Akrobatik, aber auch in solchen von physischer oder psychischer Krankheit.Der überstreckte (Frauen-)Körper kann ekstatische Entrückung oder psychotische Gestörtheit ebenso wie virtuose Körperbeherrschung und Expressivität ausdrücken.Arch of Hysteriaist die erste Ausstellung, die sich ganz auf dieses bildmächtige Motiv konzentriert. Kunstwerke der letzten rund hundert Jahre aus verschiedenen Kontexten zeigen die Vielfalt der Ausdrucks-möglichkeiten, die der Pose innewohnen –bis hin zu ihrer Umwandlung in abstrakte, aber dennoch expressive und unverkennbare Formen. Die Ausstellung beleuchtet die (kunst-)geschichtlichen Wurzeln des Motivs ebenso wie aktuelle Fortschreibungen in Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie sowie Video-und Performancekunst. Einige Arbeiten, wie die Wandcollage von Ronit Porat, wurden eigens für die Ausstellung konzipiert.
Die Ausstellung präsentiert Werkefolgender Künstler:innen:Ellen Auerbach, Joseph Beuys, Alexandra Bircken, Günter Brus, Eglė Budvytytė, Nola Bunke, Alfred Czerny, Salvador Dalí, Denis Darzacq, Paul Gustave Doré, Max Ernst, VALIE EXPORT, Franz Fiedler, Agnès Geoffray, Gelatin, Georg Herold, Richard Hoeck, Athanasius Kircher, Erika Giovanna Klien, Gustav Klimt, Joachim Koester, Käthe Kollwitz, Rudolf Koppitz, Alfred Kubin, Erwin Lang, Ulrike Lienbacher, Madame d’Ora, Leslie De Melo, Manufaktur Friedrich Goldscheider, Meta Mettig-Ellenberger, Adi Nes, Tilman Peschel, Ronit Porat, Lotte Reiniger, Karl Reisenbichler, Albert Renger-Patzsch, Auguste Rodin, Mileva Roller, Barbis Ruder, Charlotte Rudolph, Volker Saul, Valerie Schmidt, Wiebke Siem, Helene von Taussig, Markus Vallazza, Rainer Wölzl u.a.
Kuratorinnen: Lena Nievers, Kerstin Stremmel