Tony Cragg, Eroded Landscape, 1998, Foto: SCHAU­WERK Sindelfingen, VG Bild-Kunst Bonn 2021 Bruno Taut, Glashaus, Werkbund-Ausstellung Köln, 1914, Foto: Werkbundarchiv – Museum der Dinge, Berlin Tony Cragg, Eroded Landscape, 1998, Foto: SCHAU­WERK Sindelfingen, VG Bild-Kunst Bonn 2021 Bruno Taut, Glashaus, Werkbund-Ausstellung Köln, 1914, Foto: Werkbundarchiv – Museum der Dinge, Berlin - Mit freundlicher Genehmigung von: MuseenHeilbronn

Was: Ausstellung

Wann: 18.12.2021 - 15.05.2022

Glas fasziniert seit seiner Entdeckung. Kristallin wie viskos, fragil und widerständig zeigt es sich als ein Material, das ebenso verführt wie abweist und dazu handwerklich und künstlerisch immens herausfordert. Seit Jahrhunderten umgeben den lichtdurchlässigen Stoff Legenden, Mythen und Metaphern. In einem facettenreichen Streifzug rückt diese Ausstellung die mit Beginn…
Glas fasziniert seit seiner Entdeckung. Kristallin wie viskos, fragil und widerständig zeigt es sich als ein Material, das ebenso verführt wie abweist und dazu handwerklich und künstlerisch immens herausfordert. Seit Jahrhunderten umgeben den lichtdurchlässigen Stoff Legenden, Mythen und Metaphern. In einem facettenreichen Streifzug rückt diese Ausstellung die mit Beginn des 20. Jahrhunderts einsetzende bildhauerische Emanzipation des Materials ins Zentrum. Dabei wird der „Kult des Kristallinen“ und damit Bruno Tauts Glashaus (1914) ebenso anschaulich wie die visionären Architekturphantasien der „Gläsernen Kette“ um Hermann Finsterlin, Wenzel Hablik oder Hans Scharoun. Aber auch das Zier- und Gebrauchsglas ringt um die ornamentbefreite skulpturale Form und präsentiert sich u.a. in den Entwürfen von „Allroundern“ wie Peter Behrens, Richard Riemerschmid, Josef Hoffmann oder Wilhelm Wagenfeld.

In konstruktive Abstraktionen fügt Erich Buchholz das Material in den 1920er Jahren. Der wirkmächtige Einfluss von Marcel Duchamps „Großem Glas“ (1915) zeigt sich insbesondere in den konzeptuell-konkreten Werken der 1960er Jahre. So stehen Arbeiten von Barry Le Va, Larry Bell oder Adolf Luther „Altmeistern“ wie Max Ernst oder Hans Arp gegenüber, die ihre ureigene Bildsprache auf das besondere Material übertrugen. Ausgebildete Glasgestalter wie Harvey K. Littleton oder Erwin Eisch begründeten die sogenannte Studioglasbewegung und begannen sich experimentierend von traditionellen Vorgaben zu lösen.

Vielstimmig und ideenreich, angesiedelt zwischen Rückgriff und Neufindung, erscheint die faszinierende Substanz inzwischen längst angekommen in der Gegenwartskunst. Mal zeigt sich der Werkstoff plastisch modelliert in den Werken von Asta Gröting, ­Thomas Schütte oder Mona Hatoum oder mal splitternd scharfkantig in den Glasge­fügen von Isa Melsheimer oder Marta Klonowska. Als Gefäßmodul dient das Glas bei ­Tony Cragg. Im erstarrten Zustand des Fließens fordert es Karin Sander.

Karl Köpping / Peter Behrens / Richard Riemerschmid / Koloman Moser / Bruno Taut / Wenzel Hablik / Hans Scharoun / Hermann Finsterlin / Wassili Luckhardt / Josef Hoffmann / Marcel Duchamp / Richard Hamilton / Erich Buchholz / Adolf Luther / Karl-Heinz Adler / Christian Megert / Robert Smithson / Larry Bell / Barry Le Va / Felix Dröse / Gerda Schlembach / Timm Ulrichs / Tony Cragg / AyŞe Erkmen / Thomas Schütte / Karin Sander / Bethan Huws / Mona Hatoum / Asta Gröting / Isa Melsheimer / Marta Klonowska / Kai Schiemenz / u.a.

Tags: Glas, Glaskunst, Kai Schiemenz, Marta Klonowska, Skulpturen, Tony Cragg

Dienstag, Mittwoch, Freitag: 11-17 UhrDonnerstag: 11-19 UhrSamstag, Sonntag, Feiertag: 11-17 UhrGruppen / Schulklassen nach Vereinbarung ab 10 Uhr
Eintrittspreise (inklusive Museum im Deutschhof)Erwachsene: 6 Euro