Abbildung (Detail): Elfriede Lohse-Wächtler, Lissy, 1931, Aquarell über Bleistift, 68 x 49 cm, Privatsammlung, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Privatbesitz Abbildung (Detail): Elfriede Lohse-Wächtler, Lissy, 1931, Aquarell über Bleistift, 68 x 49 cm, Privatsammlung, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Privatbesitz - Mit freundlicher Genehmigung von: MuseenHeilbronn

Wann: 28.06.2025 - 02.11.2025

Die Malerin und Zeichnerin Elfriede Lohse-Wächtler (1899-1940) zählt zu den bedeutenden künstlerischen Stimmen des frühen 20. Jahrhunderts. Ihre dynamische, einfühlsame, schlicht unverwechselbare Bildsprache sucht im Realismus der Weimarer Zeit ihresgleichen.

Bereits während ihres Studiums an der Dresdner Kunstgewerbeschule verließ sie im Alter von nur 16 Jahren ihr Elternhaus und ging ihren eigenen Weg. Werbegrafiken, Buchillustrationen und insbesondere die damals populäre Batikkunst sicherten ihr den Lebensunterhalt. Unter dem Pseudonym „Nikolaus Wächtler“ wurde sie ab 1917 Teil der Dresdner Avantgarde. Zu ihrem engeren Umfeld zählten Künstler wie Conrad Felixmüller, Otto Griebel und Otto Dix, Schriftsteller wie Rudolf Adrian Dietrich sowie der Berliner Dada-Kreis um Johannes Baader und Raoul Hausmann.

1925 zog Lohse-Wächtler nach Hamburg, wo sie ihre künstlerisch produktivste und erfolgreichste Phase erlebte. Trotz wirtschaftlicher Not und persönlicher Krisen – die 1929 zu einem ersten Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik führten – entstanden Werke von großer Ausdruckskraft und Intensität. Selbstbewusst dringt sie in die Männerdomänen der Sperrbezirke vor und schildert den Alltag und das Treiben in den Kneipen und Vergnügungslokalen auf St. Pauli. Ihre unkonventionellen Porträts von „Alltagsmenschen“ und ihre zahlreichen, schonungslos ehrlichen Selbstbildnisse beeindrucken bis heute.

Elfriede Lohse-Wächtlers Leben ist eine Geschichte von Mut, Selbstbehauptung und künstlerischer Unbeugsamkeit – und endet tragisch mit Zwangseinweisung und staatlich legitimierter Vernichtung: 1940 wird sie im Rahmen der nationalsozialistischen „Aktion T4“ ermordet. Die Retrospektive in der Kunsthalle Vogelmann würdigt ihr Werk mit rund 100 Arbeiten aus öffentlichen und privaten Sammlungen.

In Kooperation mit dem Ernst-Barlach-Haus Hamburg und dem Franz-Marc-Museum, Kochel am See.

Tags: Elfriede Lohse-Wächtler, Malerei, Zeichnungen

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