Das Ö1 Talentestipendium wird mit Unterstützung des Wiener Städtischen Versicherungsvereins jährlich an eine Nachwuchskünstlerin bzw. einen Nachwuchskünstler vergeben. Die heuer erstmals im Leopold Museum präsentierte Ausstellung von Arbeiten der vier Nominierten bietet ein thematisch wie medial vielgestaltiges Bild, das auch stellvertretend für die Vielfalt und Diversität der aktuellen Kunstproduktion an österreichischen Kunstuniversitäten steht.
Sara Lanner entwickelt ihre Erkundungen zu Identität und Körper, den sie als soziale Choreografie und Skulptur begreift, mit performativen und choreografischen Ansätzen und bringt damit das Feld der bildenden Kunst mit jenem des zeitgenössischen Tanzes in Berührung.
Seine Auseinandersetzung mit Architektur mündet bei Camille Holowka in Skulpturen, Plastiken und raumspezifischen Interventionen, welche die Charakteristik eines jeden gebauten Raumes beleuchten, die ihm zugrunde liegenden kulturellen und gesellschaftlichen Parameter zu konservieren.
Simon Lehners Bildwelten sind autobiografisch grundiert und thematisieren häusliche Gewalt, psychische Gesundheit und (männliche) Identitätssuche. Die Fotografie dient ihm dabei als Ausgangsmedium, das er durch die digitale (Re-)Konstruktion von Erlebtem, Verlorenem und Imaginiertem erweitert.
Die kritische Reflexion von Machtregimen, Konventionen und Normierungen steht im Fokus von Juliana Lindenhofers künstlerischer Praxis. In ihren skulpturalen und plastischen Arbeiten setzt sie gezielt auf die Dissonanz von Materialen und Gesten, um mit Deformationen und Hybriden neue Desiderate zu erzeugen.
Das Ö1 Talentestipendium in der Höhe von 10.000 € geht nach einstimmigem Jurybeschluss an Simon Lehner, den Ö1 Publikumspreis erhält Sara Lanner.