Indem Bührle aus der Gesamtheit der Kunstgeschichte seine ganz persönliche Kunstgeschichte herausgriff, erwies er sich als typischer Vertreter seiner Generation. Der in Deutschland geborene Bührle studierte bis zum Ersten Weltkrieg an den Universitäten von Freiburg und München. In Berlin entdeckte er 1913 in der Nationalgalerie erstmals französische Impressionisten. 1924 übersiedelte Bührle in die Schweiz, wo er als Eigentümer der Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon/Zürich zunehmenden wirtschaftlichen Erfolg hatte.
Bei Ende des Zweiten Weltkriegs sah sich Bührle mit Vorwürfen des Waffenexports konfrontiert, da er auf Veranlassung der Schweizer Regierung Geschütze nach Deutschland geliefert hatte. Auch 13 Raubkunst-Bilder aus Frankreich wurden bei ihm festgestellt, die er alle restituierte und teilweise zurückkaufen konnte.
Ab 1950 verlagerte sich der Schwerpunkt von Bührles unternehmerischer Tätigkeit in die USA, was auch die Sammlung stark beeinflusste. Internationale Häuser wie Rosenberg, Wildenstein und Marlborough Fine Art in New York, Paris und London verkauften ihm Werke, mit denen er ein Ensemble von konsequenter Geschlossenheit bildete.
Nach Bührles Tod gründete die Familie 1960 eine Stiftung, die in Zürich etwa ein Drittel der Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich machte. Ende 2021 wird dieser Teil der Sammlung ins Kunsthaus Zürich überführt und erhält im Erweiterungsbau ein neues Domizil.
Die Ausstellung im Leopold Museum präsentiert rund 90 Exponate aus der Sammlung Emil Bührle, darunter Meisterwerke wie Der Knabe mit der roten Weste von Paul Cézanne, der Sämann bei Sonnenuntergang von Vincent van Gogh oder ein Seerose n-Wandbild von Claude Monet, von denen Bührle als zweiter Sammler der Welt 1952 gleich mehrere erwarb.
Täglich außer Dienstag: 10–18 Uhr*Donnerstag: 10–21 Uhr**Dienstag geschlossen
Juni, Juli, August täglich geöffnet
VOLLPREISTICKET € 14,00
Aufgrund der Coronakrise ist das Museum seit Mi, 11. März 2020 auf unbestimmte Zeit geschlossen. Informationen unter www.leopoldmuseum.org
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