Egon Schiele, Erwin Dominik Osen als Akt mit überkreuzten Armen, 1910, Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger - Mit freundlicher Genehmigung von: leopoldmuseum
Das Leopold Museum zeigt mit The Body Electric. Erwin Osen – Egon Schiele eine Ausstellung, die auf einer Gruppe kürzlich wiederentdeckter Zeichnungen von Erwin Osen (1891–1970) aufbaut. Diese entstanden im Auftrag von Stefan Jellinek (1871–1968), einem bis 1939 in Wien tätigen Mediziner, der während des Ersten Weltkriegs den Einsatz von Elektrizität zur Behandlung…
Das Leopold Museum zeigt mit The Body Electric. Erwin Osen – Egon Schiele eine Ausstellung, die auf einer Gruppe kürzlich wiederentdeckter Zeichnungen von Erwin Osen (1891–1970) aufbaut. Diese entstanden im Auftrag von Stefan Jellinek (1871–1968), einem bis 1939 in Wien tätigen Mediziner, der während des Ersten Weltkriegs den Einsatz von Elektrizität zur Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen erforschte. Die Objekte seiner Untersuchungen waren Patienten des Neurologiezentrums im Garnisonsspital II am Rennweg, dessen Vorstand er war. Die bisher unbekannten Zeichnungen Osens, der Mitunterzeichner des Neukunstmanifests, Weggefährte und Modell Egon Schieles (1890–1918) war, erweitern und bereichern unser Verständnis der Wiener Moderne und ihrer Kunstpraxis, die eng mit der Kultur der klinischen Medizin verwoben war.
The Body Electric stellt das Werk des kaum bekannten, doch stark mythologisierten Künstlers Osen in den Kontext von Jellineks elektropathologischer Forschung und paart es mit Schieles Interesse an der Darstellung von PatientInnen. Die Ausstellung zeigt anhand der bisher unveröffentlichten Werke Osens, dass im Kontext der „klinischen Moderne“ vermeintlich Altbekanntes für einen gänzlich neuen Zugang erschlossen werden kann.
Erwin Dominik Osen, Patientenporträt, 1951, Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger - Mit freundlicher Genehmigung von: leopoldmuseum / LEOPOLD MUSEUM