Im Zentrum der skulpturalen Arbeit von Nicoleta Auersperg steht die intensive Auseinandersetzung mit dem Prozess der Formwerdung. Welche Einflüsse sind wirksam, und welcher Natur sind sie? Diese Frage führt in Bereiche kunstimmanenter Problemstellungen genauso wie zu gesellschaftlich bedingten Kräften, die auf die Form einwirken. Das Material mit seiner eigenen Gesetzlichkeit tritt als dritte Kraft hinzu.In ihrer Ausstellung hot to the touch knüpft Auersperg an die Serie ihrer mundgeblasenen Glasobjekte von 2013 an. Spezielle Formen in der Gestaltung des öffentlichen Raumes, die als defensive Architektur bezeichnet werden, finden ihr spezielles Interesse. Beispielsweise Sitzgelegenheiten, die ein längeres Verweilen verhindern, die Positionierung von Gittern oder auch skulpturale Platzhalter an bestimmten Orten.
Ihre Beobachtungen des öffentlichen Raumes verknüpft die Künstlerin mit dem einzigartigen Prozess des Glasblasens. Sie greift die Eigenschaften des Materials, die Bewegungen der Glasbläserin und den Vorgang des Formens auf und transformiert diese in statische Skulpturen. Es wird der Frage nachgegangen, wie wir von subtilen Veränderungen, wie sie im öffentlichen Raum stattfinden, geprägt werden und was für Spuren sie hinterlassen. Folgend ob das, was durch die Veränderungen nicht mehr zu sehen ist, das Abwesende, von besonderem Interesse sein kann für die Betrachtung eines gesellschaftlichen und kulturellen Moments.
Nicoleta Auersperg, geboren 1991, Buenos Aires, Argentinien, studierte an der Universität für angewandte Kunst Wien, an der Akademie der bildenden Künste Wien sowie an der Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam.