Antiquitäten: 14 Uhr Hans BitterlichHans Bitterlich feierte 1907 mit seinem der Kaiserin Elisabeth gewidmeten Denkmal einen derartigen Erfolg, dass er das Motiv der Monarchin im selben Jahr nochmals ausführte. Aus demselben Laaser Marmor wie ihr großes Vorbild geformt, ist sie das kleinere Ebenbild der Skulptur im Volksgarten und besticht durch dieselbe handwerkliche Kunst und lebensnahe Darstellung. Diese Skulptur ist einzigartig, denn Bitterlich schuf keine weiteren Ausführungen der Kaiserin Elisabeth in Marmor.wohl Niklaus WeckmannDie Mondsichelmadonna stammt wohl von Niklaus Weckmann, der in der Zeit von 1481 bis 1526 in Ulm wirkte; einer der führenden Kunstmetropolen der Zeit. Die Statue ist typisch für die spätgotische Darstellung der eleganten und doch lieblichen Muttergottes. Der Faltenwurf des Mantels mit eingedellten Schüsselfalten und Faltenüberschlägen, sowie die Form des Schleiers, der über dem reich quellenden Madonnenhaar liegt, lassen eine Entstehung um 1500 vermuten. Die etwas breit dimensionierte Figur war wohl in der Mitte eines gotischen Schreins situiert und ist auf Grund seiner vorzüglich erhaltenen Fassung von starker Expression.
Habaner FayencenZur Auktion kommen ebenfalls drei Habaner Fayencen: zwei Schraubflaschen und ein Krug aus dem 17. Jahrhundert, die eine sehr gute Provenienz aus einer bekannten Sammlung vorweisen und auch in der einschlägigen Literatur erwähnt wurden.
Die sogenannten Habaner Fayencen leiten ihren Namen von der religiösen Gruppierung der Habaner ab, die im 16. Jahrhundert verfolgt wurden und unter anderem in die heutige Slowakei zogen. Dort wurden sie für ihr handwerkliches Können berühmt. Die Habaner Fayencen sind Gefäße aus gebranntem Ton, die mit einer opaken, durch beigefügtes Zinndioxid getrübten Bleiglasur bedeckt sind. Deren weiße Grundierung ist Porzellan ähnlich und bildet den idealen Malhintergrund für das typische farbenfrohe Pflanzendekor.
UhrensammlungSchließlich freuen wir uns, den zweiten Teil einer Uhrensammlung anzubieten, deren erster Teil 2019 sehr erfolgreich verkauft wurde. Diese stammt aus dem Besitz des Wiener Ingenieurs Karl Sochor und wurde von ihm genaustens dokumentiert. Was die Sammlung so besonders macht, ist die außergewöhnliche Vielfalt und Qualität. Nahezu alle Uhren befinden sich in einem unbeschädigten und exzellenten Zustand.
Dabei handelt es sich großteils um Taschenuhren von so namhaften Herstellern wie etwa Lange & Söhne, Patek Philippe sowie Edward John Dent aus England.
In dieser frühen Skulptur mit dem säulenhaften Hals und dem gleichmäßigen Kopf sind bereits die Grundlagen für Hagenauers spätere, reduzierte Arbeiten zu erkennen. Doch auch hier arbeitet er bereits mit Reduktion und Symmetrie. Die Skulptur besticht durch ihre Gegensätze: Einerseits scheint sie durch die Locken bewegt, und ist doch gleichzeitig starr.
Josef Hoffmann und Wiener WerkstätteMit diesem sechsarmigen Kerzenleuchter präsentiert das Auktionshaus im Kinsky eine große Rarität – denn der Entwurf wurde nur ein einziges Mal ausgeführt. Die Wiener Werkstätte fertigte das Objekt nach einem Entwurf Josef Hoffmanns, in dessen typisch reduzierten, funktionsbetonten Stil. 1931, im Jahr der Entstehung des Leuchters, steckte die WW bereits in finanziellen Schwierigkeiten; nur ein Jahr später wurde sie geschlossen. Die Besitzer nahmen den Leuchter bei ihrer Flucht 1938 in ihre neue Heimat Australien mit. Nun beschlossen die Erben, das Kunstwerk nach Österreich zurückzubringen.
Koloman Moser und Johann Lötz WitweDer Glasverleger Bakalowits war ein Förderer aufstrebender Künstler, deren Entwürfe er unter anderem bei Lötz ausführen ließ. So auch diese Vase von Koloman Moser, der ab 1899 immer wieder für Bakalowits arbeitete. Das Objekt steht mit seinem kostbaren Dekor und der ungewöhnlichen Mündung für den Erfolg dieser fruchtbaren Zusammenarbeit.
Oskar Kokoschka und Wiener WerkstätteEine besondere Seltenheit kann das Auktionshaus im Kinsky mit diesem „Kinderbuch“, das Oskar Kokoschka illustriert hat, bieten. Die Wiener Werkstätte ließ 1906 nur 120 Stück davon bei der Druckerei Berger & Chwala drucken. Diese wenigen Exemplare gehören zu den größten Raritäten der Erzeugnisse der Wiener Werkstätte und der österreichischen Buchkunst des Jugendstils. (Alexandra Markl)