Michael Kovacek und Ernst Ploil liefern mit Wissenswertem und kleinen Anekdoten den ersten Einblick in unsere kommende Auktion, die vom 6.-8. Juli stattfinden wird.Afrikanische SammlungMK Da Österreich keine koloniale Vergangenheit hat, hat dieses Sammlergebiet Hierzulande keine Tradition. Obwohl es hochinteressant ist!
Die Stücke bieten einen guten Einstieg in eine Sammeltätigkeit, da sie durch ihre Preise - noch - leichter zugänglich sind. Diese Objekte haben in vielen Fällen jedoch eine starke Preisentwicklung vor sich. Ich persönlich freue mich, wenn die Dinge nicht in den Depots der Museen landen, sondern Menschen damit leben.
Adolf LoosEP Im Laufe unserer 27 Jahre werden wir etwa zwölf Loos Uhren versteigert haben - aber eine Uhr wie diese, also eine kleine an die Wand zu hängende Uhr hatten wir noch nie. Ich glaube, dass es ein Einzelstück ist, ein Prototyp im wahrsten Sinne des Wortes. Loos wollte ausprobieren, wie seine Standuhren wirken, wenn sie an die Wand montiert werden. Es ist eine Freude, so ein Stück aus dem Ausland heimholen und es zur Auktion bringen zu dürfen!
PferdeserieMK Sie zeigen Figuren aus der Pferdedressur und kommen aus der Schule des berühmten Pferdemalers George von Hamilton. Er zog damals, Anfang des 18. Jahrhunderts, mit seinem Bruder nach Wien. Die beiden waren so berühmt für ihre Tierdarstellungen, dass Fürsten und Kaiser sie engagierten, Portraits ihrer Rösser anzufertigen. Die vorliegenden Werke waren bis jetzt in österreichischem Adelsbesitz. Dieses Bild zeigt ein Pferd bei der Levade, das ist die Kunst der Spanischen Hofreitschule, wie sie leibt und lebt! Johann Axtmann, der diese speziellen Darstellungen anfertigte, hat sie ganz in der Bildsprache Hamiltons verwirklicht.
Rudolf von AltMK Das muss man sich vorstellen: Alt, der 68 Jahre später die Secession mitgegründet hat, reist als 17-Jähriger im Jahr 1829 mit seinem Vater an den Wolfgangsee. Dort malt er eine moderne Vorstudie, die dann in Wien Inspiration für dieses Ölbild ist. Es ist eines seiner frühestens Ölgemälde, das wir wunderschön restauriert haben. Die Studie dazu befindet sich in der Albertina! Das Bild ist zwar noch biedermeierlich im Aufbau, Alt hat aber bereits meisterhaft mit Licht gearbeitet… Dieses Bild zeigt einfach alle Stärken des Künstlers.
Werner BergMK Werner Berg hat ein eigenes Museum in Bleiburg. Dieses wurde von seinem Enkel Harald Scheicher aufgebaut. Seine Malerei ist ursprünglich. Er zog in den 1930-er Jahren auf den Rutarhof nach Kärnten, wo er und seine Familie ein äußerst einfaches Leben führten. Er beobachtete die ländliche Bevölkerung und fertigte vor Ort Studien an, die er dann in seinem Atelier als Ölbilder ausgeführte. Hier versteht er es doch meisterhaft, die Kälte eines Wintertages einzufangen – da friert es einen sogar im Sommer!
Arnulf RainerMK Das ist ein extrem spontanes, expressives Bild. Dazu muss man wissen, dass Rainer auf diese Art der Malerei überhaupt erst kam, weil ihm während der Arbeit an einem Bild der Pinsel zerbrach. Er wollte seinen Rhythmus nicht verlieren und malte einfach mit den Fingern weiter. Man sieht, wie direkt er hier an der Holzplatte gearbeitet hat – näher dran sein kann man nicht!