Blumen wie Edelsteine und ein „Brettl vor dem Kopf“ 14 Millionen Euro umfasst das Volumen der kommenden November-Auktion im Kinsky, wo jede der sechs Sparten mit Top-Qualität, mit Ungewöhnlichem und Seltenem aufwartet!Die Alten Meister punkten mit einem absoluten Spitzenbild: Ein traumhaftes Blumenbouquet von Jan Brueghel d. Ä. (1568–1625), einem der Gründungsväter des autonomen Blumenbildes, kann aus altem deutschen Privatbesitz erstmals seit 100 Jahren wieder angeboten werden. In diesem Gemälde passt einfach alles zusammen: Seltenheit im Oeuvre des Malers selbst und daher auch im Kunsthandel, eine frühe Entstehung um 1608/1609, überzeugende Reife in Ausführung und Komposition, „Marktfrische“ und eine faszinierende Malerei. Die herrlich leuchtenden Blumen verschiedenster Sorten symbolisieren eindrucksvoll das Staunen vor der Schönheit der Natur, vor der Kunst des Malers und vor dem göttlichen Genius der Idee. Dieses Staunen lässt eine spannende Auktion erwarten, der Ausruf beginnt mit € 350.000, Steigerungen bis € 1 Mio sind prognostiziert!
Das Kinsky hat sich mittlerweile zu dem Marktplatz für Gemälde von Alfons Walde etabliert und kann auch dieses Mal wieder mit zwei aus Privatsammlungen stammenden Bildern aufwarten. Die beiden Gemälde „Der Bauernsonntag“ und das „Bobrennen“ locken außerdem mit erfrischend neuen bzw. seltenen Motiven, eine Kombination aus Schnee, Sport und kräftiger Männlichkeit. Kraftvoll sind daher auch die Schätzpreise: € 100.000 bzw. € 70.000 zum Start.
Nennenswert sind weiters zwei herrliche Pendants mit Motiven aus dem Park von Schönbrunn von Carl Moll (je € 35.000 – 70.000), sowie Arbeiten von Anton Faistauer, Franz Sedlacek, Otto Rudolf Schatz, Hans Böhler und Albert Paris Gütersloh, letzterer mit einem bestechenden Porträt Hans Böhlers in antikem Gewand (€ 35.000 – 70.000).
Die große Essl-Auktion in London hat es wieder bewiesen: Maria Lassnig (1919 – 2014) ist die Grande Dame der heimischen wie auch internationalen Moderne, und ihre Gemälde zählen zu den wohl am besten gehüteten Schätzen der Sammler. Besonders selten wie besonders gesucht sind die Arbeiten aus den 1960er Jahren, dem Jahrzehnt der „Body awareness paintings“, mit denen sich Lassnig damals singulär wie wegweisend zur figurativen Malerei bekannte. Gleich zwei Arbeiten von 1967 aus einer bedeutenden Privatsammlung werden im November bei den Zeitgenossen im Kinsky präsentiert: „Brettl vor dem Kopf“, eine farblich wie formal ungemein präsente Darstellung (€ 150.000 – 250.000) und das Gemälde „Gegenüberstellung“, Symbol für die Geheimnisse des kollektiven Körperbewusstseins schlechthin (€ 120.000 – 240.000).
Bedeutende Namen wie Hans Makart, Olga Wisinger-Florian, Marie Egner, Anton Romako schmücken das 19. Jahrhundert, während Arnulf Rainer, Max Weiler, Karl Prantl und Fritz Wotruba die Zeitgenossen bereichern. Eine chinesische Goldkanne des 18. Jhd. lässt bei den Antiquitäten noch alles offen: es wird mit € 30.000 ausgerufen, ein Vergleichsstück steigerte sich bei Sothebys jedoch schon auf mehrere hunderttausende Euro.